Nochmal Frage wegen Zurückverlagerung AP!!!

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Nochmal Frage wegen Zurückverlagerung AP!!!

Lieber Prof. Dr. Jorch, ich habe vor einiger Zeit eine Frage gestellt zur NEC an der meine Tochter erkrankte.Sie ist seit dem 7.10.02 jetzt zu Hause und hat bald das Gewicht zur OP ( 3,5 kg) erreicht.Wir haben uns entschlossen die OP erst im nächsten Jahr (JAN) machen zu lassen da wird sie wesentlich mehr Gewicht haben.Nun meine Fragen Wie hoch ist das Risiko bei der OP? Ist mehr Gewicht besser? Wielange muß unsere Kleine in etwa danach im KH verbringen wenn alles gut verläuft? Und dann habe ich noch eine Frage was die Ernährung betrfifft sie bekommt jetzt noch bis 3,5 kg eine Frühchennahrung (0 HA) danach habe ich eine Pre Nahrung wird die Trinkmenge nach dem korr.Alter oder dem richtigen Geburtstermin gerechnet? Wie ist das mit dem Brei normalerweise fängt man ja da ab dem $ Monat an wie ist das bei Frühchen sie kam 11 Wochen zu früh fängt man denn ab dem 7 MOnat an ? Danke für die beantwortung der Fragen und ein dickes Lob für ihre gute Arbeit.LG Jana

Mitglied inaktiv - 11.10.2002, 15:31



Antwort auf: Nochmal Frage wegen Zurückverlagerung AP!!!

Das Risiko der Anus praeter Rückverlagerung ist klein. Wir überprüfen durch eine vorherige Rö-Kontrastuntersuchung, ob der Darmanteil hinter dem Anus praeter durchgängig ist, um keine Überraschungen (Darmverschluß) zu erleben. Wir legen ihn auch meistens eher zurück. Wenn allerdings der Anus praeter keine Probleme macht, kann man natürlich auch warten. Letztlich ist ein Anus praeter etwas unnatürlich, weil der Dickdarm in seiner Funktion ausgeschaltet wird. Mit 10 -14 Tage Krankenhaus sollten Sie jedoch einplanen. Bei der Bemessung der Nahrungsmenge würde ich nicht vom korrigierten Alter ausgehen, weil Frühchen ohnehin meistens mit dem Gewicht als Bemessungsgrundlage zurückhängen und dann die Nahrungsmenge eher zu niedrig berechnet wird. Ich würde aber ohnehin individuell vorgehen und versuchen soviel Nahrung zu geben, daß mindestens etwa 20 g Gewichtszunahme pro Tag erreicht wird. Manche Frühchen schaffen sogar 30 g pro Tag, manche (z.B. mit BPD) jedoch auch weniger. Dann würde ich die Nahrungsaufnahme nicht versuchen zu erzwingen. Mit Brei braucht man rein ernährungsphysiologisch eigentlich erst mit 6 Monaten anzufangen, wenngleich die meisten Säuglinge ihn früher vertragen. Für Frühchen empfehle ich als Kompromiß der Breistart mit 6 Monaten.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 15.10.2002