Frage: Neugeborenengelbsucht

Hallo Herr Prof. Dr.Gerha rd Jorch Diese Frage war eigentlich an Dr. Busse gerichtet, der aber leider im Moment nicht antworten kann und es eilt: Meine Schwägerin hat letzten Do. entbunden und lag bis So. mit der Kleinen im Krankenhaus. Dort wurde abschließend der Hämoglobinwert (ist doch richtig) durch Blutabnahme bestimmt, das die Kleine eine Neugeborenengelbsucht hatte. Es wurden aber weder weitere Maßnahmen in Angriff genommen, noch sagte man meiner Schwägerin, sie solle das Kind in wenigen Tagen nochmals einem Kinderarzt vorstellen. (Also war der Wert wohl nicht so hoch) Gestern war sie nun mit der Kleinen bei einem prakt. Arzt im Nachbarort, weil sie doch sehr gelb war. Er meinte, es wäre nicht so schlimm und schickte sie wieder nach Hause. Auch die Hebamme meinte, dass die Kleine zwar ziemlich gelb sei (bes. in den Augen), aber da sie sonst einen quicklebendigen Eindruck mache, sie sich keine Sorgen machen sollte. Meine Mutter (befreundet mit einer Kinderkrankenschw. und selbst im Krankenhaus tätig) ist bald ausgeflippt, als sie hörte, dass der Arzt der Kleinen kein Blut zur Kontrolle abgenommen habe. Sie habe sich informiert und gehört, dass eine unbehandelte Gelbsucht (zwar in wenigen Fällen, aber die Möglichkeit bestehe nunmal) schlimme Schäden für das Neugeborene haben könne. Stimmt das ??? Was kann tatsächlich passieren und wie lange dauert es im Regelfall, bis die Gelbsucht sichtbar abklingt ??? Vielen Dank für Ihre Antwort. LG, Christina mit Larissa

Mitglied inaktiv - 14.06.2002, 14:44



Antwort auf: Neugeborenengelbsucht

Bei einer Neugeborenengelbsucht (Hyperbilirubinämie) sind 2 gesichtspunkte zu berücksichtigen: 1. Ab einem - von den Gesamtumständen abhängigen - Wert droht eine Schädigung des Hirn (genau genommen der sogenannten Hirnstammkerne). Diese Gefahr schätzen wir aber in den letzten Jahren eher als geringer ein. 2. Eine Gelbsucht kann (das einzige!) Symptom einer behandlungsbedürftigen Krankheit sein. Die drei wichtigsten sind: 1. Schilddrüsenunterfunktion (=> Blut auf Schildrüsenhormone untersuchen!) 2. Infektion (Blut auf Infektion untersuchen!) 3. Blutgruppenunverträglichgekit mit der Mutter (Blutgruppen und Blutgruppenverträglichkeit untersuchen!) Wenn krankheiten ausgeschlossen sind, senkt den Bilirubinspiegel: Viel trinken (regt Stuhlgang an) Stuhlgang anregen(Bilirubinausscheidung) Viel Tageslicht (Baut Bilirubin in der Haut ab)

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 21.06.2002



Antwort auf: Neugeborenengelbsucht

ich nochmal. Die Kleine muss bis So. im Krankenhaus bleiben. Der Wert liegt bei 22. Kann sie jetzt schon einen Schaden davongetragen haben ? Man weiß ja schließlich nicht, wie hoch der Wert die letzten Tage war ??? Was bedeutet dieser Wert ? Es gibt doch auch die Werte um 300 ? Gibt es da einen Unterschied ??? Nochmals vielen Dank für Ihre Mühe, LG, Christina

Mitglied inaktiv - 14.06.2002, 21:10