Komische Angewohnheiten und Entwicklungsverzögerungen?

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Komische Angewohnheiten und Entwicklungsverzögerungen?

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Jorch! Mein Sohn ist aktuell unkorrigiert 10,5 Monate alt (Geburt bei 30+5). Seit einiger Zeit entwickelt er zunehmends komische Angewohnheiten. Z.B. kommt es sehr sehr oft vor, dass er sich in Rückenlage überstreckt. Er schaut nach hinten, hebt den Hintern und streckt die Arme vom Körper. Dabei gibt er auch meistens komische Laute von sich. Dazu unterbricht er am Boden auch sein Spiel. Bevor er robben konnte, benutzte er diese Technik auch um sich fortzubewegen. Er ist dabei aber ansprechbar. Das ganze dauert ein paar Sekunden, wiederholt sich aber recht oft am Tag. Er kann wie gesagt, seit 2 Wochen robben. Er geht aber nie in den Armstütz. Seit er robben kann, stemmt er auch sehr oft den Kopf in den Boden, streckt die Beine durch und dreht sich anstatt über Rotation über den Kopf. Was auch auffällt ist, dass er im Sitzen nicht immer den Arm zu Seite streckt, wenn er kippt. Müsste er das nicht auch schon können? Außerdem hebt er, wenn er im Hochstuhl sitzt immer die Arme wie beim Predigen. Er dreht dabei auch minimal mit den Händen. Aber nicht in stereotypischer Weise. Grundsätzlich ist er aber ein sehr aufgewecktes Kind. Lacht viel, lächelt zurück, nimmt aktiv an Spielen teil, hatte von Anfang an einen tollen Blickkontakt und ist sehr verkuschelt. Sind das Entwicklungsverzögerungen, oder muss ich mir ernsthafte Sorgen machen? Google sei Dank spukt mir nun der Gedanke Autismus im Kopf herum, zumal er auch liebend gerne an Oberflächen kratzt und sehr schreckhaft ist. Vielen herzlichen Dank für Ihre Expertise!

von loewenmama am 28.03.2018, 11:56



Antwort auf: Komische Angewohnheiten und Entwicklungsverzögerungen?

Ich bin mir trotz ihrer präzisen Schilderung nicht sicher, ob das abnorm ist. Ein epileptischer Anfall ist es wohl nicht, weil das Bewusstsein erhalten ist und Anfälle mit erhaltenem Bewusstsein anders aussehen. Wollen Sie mit Ihrem Smartphone das mal aufnehmen und mir per Mail zuschicken? Meine Mailadresse finden Sie leicht im Internet.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 29.03.2018



Antwort auf: Komische Angewohnheiten und Entwicklungsverzögerungen?

Hallo Löwenmama, ich habe mir gerade Ihre beiden Videoclips von der dropbox heruntergeladen. Das, was ich sehe, sind keine epileptischen Anfälle, sondern Bewegungsmuster, die auf den ersten Blick etwas abnorm aussehen, aber wohl normal sind. Ihr Sohn hat einfach Spass daran, sich mit dem Hinterkopf vom Boden abzudrücken und beim Essen im Stuhl mit den Armen zu rudern.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 04.04.2018



Antwort auf: Komische Angewohnheiten und Entwicklungsverzögerungen?

Hallo, Ich habe einen autistischen Sohn und in dem Alter hat man bei ihm noch überhaupt nichts bemerkt ausser dass er nicht die Arme nach uns ausgestreckt hat,nicht gefremdelt hat (machen auch manche gesunden Kinder nicht!),uns nicht angelacht hat. Stereotype Bewegungen kamen erst so ab 2 Jahren ca! LG

Mitglied inaktiv - 08.07.2018, 23:11