Ist aus Ihrer Sicht Handlungsbedarf erforderlich?

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Ist aus Ihrer Sicht Handlungsbedarf erforderlich?

Meine Tochter (geboren bei 36+5 mit 2060g) ist jetzt 6 Monte und 2 Wochen unkorr. (korr. fast 6 Monate) alt. Sie dreht sich nur auf beide Seiten aber nicht vom Rücken auf den Bauch und nicht vom Bauch auf den Rücken. In der Rückenlage greift sie nach den Füßen und spielt damit. Sie versucht die Füße auch zum Mund zu führen. In Bauchlage stütz sie sich auf den flachen Händen ab und die Arme sind dabei durchgestreckt. In Bauchlage greift sie meistens jeweils mit einer Hand und stützt sich mit der anderen Hand ab. Die Beine sind in der Bauchlage steif in V-Stellung nach hinten gestreckt. Nur wenn sie nicht mehr auf dem Bauch liegen möchte und quängelt, zieht sie das rechte Bein/Knie seitlich an (also nicht unter den Po, sondern eher wie eine Froschstellung) und streckt es wieder weg mehrmals hintereinander, das linke Bein bleibt jedoch steif in den Boden gedrückt liegen. Manchmal hebt sie wiederrum nur das linke Bein im ausgestreckten Zustand und die linke Hüfte an in dem sie die Zehen vom Boden abdrückt. Das fehlende Drehen mit 6 Monaten und die Steifheit der Beiden haben micht in letzter Zeit stutzig gemacht. Bei der U2 wurde damals ein hoher Muskeltonus festgestellt. Die weiteren U`s beim Kinderarzt waren jedoch unauffällig, auch die U5 Anfang Oktober, obwohl ich das Problem angesprochen habe. Es wurde lediglich nur nochmal eine Hüftsono durchgeführt, die aber in Ordnung war. Ist aus Ihrer Sicht Handlungsbedarf erforderlich, z.B. Krankengymnastik? Müssen nur die Muskeln sich noch aufbauen bzw. gelockert werden, oder steckt da doch eine Krankheit dahinter (Parese)? Ich hoffe, dass meine obere Beschreibung eine Antwort ermöglicht. Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus.

von Mami-in-spe am 24.10.2012, 14:41



Antwort auf: Ist aus Ihrer Sicht Handlungsbedarf erforderlich?

Wenn die seinerzeitige Hypertonie ein Hinweis auf eine beginnende Spastik gewesen wäre, würde man dies jetzt erkennen. Das scheidet also aus. Ebenfalls relevant sind Muskel-Hypotonien. Aber diese besteht auch nicht. Ich halte es für möglich, dass alles normal ist und ihr Kind zu den etwa 10 % gehört, die sich mit 6 Monaten noch nicht vollständig drehen.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 25.10.2012