Sehr geehrter Herr Prof. Jorch, unsere nun 13 Wochen alte Tochter kam nach der vollendeten 36. SSW mit einem Gewicht von 2120 Gramm spontan zur Welt. Trotz des niedrigen Gewichts zeigte sie von Beginn an einen guten Allgemeinzustand, hatte direkt 10/10 beim Apgar Test und musste daher auch weder beatmet, noch mit einem Monitor überwacht werden. Nach 48 Stunden wurden wir direkt nach der U2 aus dem Krankenhaus entlassen. Nach der Entlassung trat noch eine Neugeborenengelbsucht auf, die jedoch zum Glück nicht weiter behandelt werden musste. Da das Stillen zu Beginn sehr anstrengend für unsere Tochter war und sie auch bei einem späteren Stillversuch nur sehr wenig an der Brust trank, erhält sie abgepumpte Muttermilch. Sie hat dadurch gut an Gewicht zugelegt und wog vor zehn Tagen 4600 Gramm. Derzeit kommt sie auf eine tägliche Trinkmenge von 700-800 ml, wobei wir bereits seit drei Wochen ein wenig mit Pre-Milch zufüttern (etwa 500 ml in einer Woche), da sich unsere Tochter auch mal zwischen den Pumpabständen meldet. Wir fragen uns nun in verschiedenen Situationen, ob unsere Tochter nun eher als Frühchen oder eher als reif geborenes Baby zu sehen ist. Besonders beschäftigt uns diese Frage in folgenden Zusammenhängen: 1. Beim plötzlichen Kindstod gilt als ein Risikofaktor ein „niedriges Geburtsgewicht“ und der Frühchenstatus allgemein. Sind damit eher frühere Frühchen gemeint oder fällt unsere Tochter auch in diese Risikogruppe? 2. Zur Prävention vom plötzlichen Kindstod zählt Stillen. Geht es hierbei um die Aufnahme der immunabwehrstärkenden Muttermilch und ist die Art der Aufnahme (abgepumpte Milch) und Zufüttern mit Pre-Nahrung dabei unschädlich? Oder hat Letzteres wiederum eine negative Wirkung? 3. Da nächste Woche die U4 mit Impfung ansteht, fragen wir uns, inwiefern wir eine Pertussisimpfung verantworten können, da Frühgeborene doch eher zu Atemaussetzern neigen. Unsere Tochter atmet manchmal recht heftig und aufgeregt und atmet auch mal „ruckartig“ ein. Auch grunzt sie oft. Sind unsere Bedenken berechtigt? Oder können wir eine 5-fach Impfung bedenkenlos geben lassen, ohne mit ernsthaften Folgen wie Atemstillstand oder Ödembildung rechnen zu müssen? 4. Unsere Kinderärztin hat uns zudem die Impfung gegen Rotaviren empfohlen. Da es sich ja um einen Lebendimpfstoff handelt, haben wir auch bei dieser Impfung ein mulmiges Gefühl und sind uns unsicher ob wir diese Impfung durchführen lassen sollten. Wie lautet Ihre Empfehlung hierzu? 5. Laut unserer Kinderärztin erfolgen die Impfungen i.d.R. bei der U4. Nun haben wir im Nachhinein erfahren, dass gerade bei einem Frühchen die Impfungen hätten früher erfolgen sollen, bzw. Rotaviren bereits schon mit 6 Wochen. Birgt der spätere Impfzeitpunkt nun irgendein Risiko? Für Ihre Einschätzungen zu den genannten Punkten wären wir Ihnen sehr dankbar!
von Fiona83 am 06.11.2013, 21:44