Frage: Ernährungsfragen

Hallo Herr Professor Jorch, unser Sohn kam in der 33+2 SWS mit 2125gr zur Welt. Frage 1: Wir haben auf Empfehlung des Krankenhauses nach Stillproblemen ganz normal mit Pre-Milch gefüttert, was wir bis heute tun. (Mittlerweile geben wir abends eine 1er) In Ihrem Frühchen-Buch haben wir jetzt nachträglich gelesen, dass Frühchen bis 3500gr eine spezielle Frühchen-Nahrung bekommen sollten. Wurden wir da im Krankenhaus mit der Pre-Milch schlecht beraten? Wie groß ist der Unterschied zwischen Pre-Nahrung und der Spezial-Nahrung? Haben wir dem Kleinen u.U. die Entwicklung verschlechtert? Frage 2: Der Kleine ist jetzt bereinigt 18 Wochen alt und wir versuchen ihn langsam für Möhrchen-Fläschchen zu begeistern. Da hat er aber nach einer anfänglichen 2-tägigen Euphorie anscheinend nicht so richtig Lust zu. Wieviel Zeit können wir uns mit dem Beifüttern noch lassen? Haben Sie einen Tipp, wie wir ihn vom Beifüttern überzeugen können? Ausspucken tut er's nicht, aber er wirkt ziemlich desinteressiert und trinkt lieber die Milch. Viele Grüße, Frido

Mitglied inaktiv - 15.04.2009, 16:02



Antwort auf: Ernährungsfragen

Die Empfehlung einer speziellen Frühgebornenmilch beschränkt sich im Wesentlichen auf Frühgeborene mit < 32 SSW bzw. < 1500 g bei der Geburt, da diese einen erhöhten Wachstumsbedarf insbesondere hinsichtlich Eiweiß, Kalorien und Calcium haben. Frühchen über 1500 g benötigen die angereicherte Milch weniger. Pre-Nahrung entspricht ziemlich gut der Muttermilch und bietet die genannten Stoffe in geringeren Mengen. Man muß bei Ihnen aber berücksichtigen, dass Ihr Sohn mit 33 SSW und > 2000 g einen Teil seines Wachstums bereits im Mutterleib absolviert hatte und möglicherweise als kräftiger Trinker den minderen Gehalt der Milch durch eine größere Trinkmenge ausgeglichen hat. 18 Wochen sind für Zufüttern mit Nicht-Milch-Nahrung der früheste Termin. Sie können damit auch gerne noch bis zu 2 Monaten warten.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 20.04.2009