Der Wunsch nach einem dritten Kind

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Der Wunsch nach einem dritten Kind

Hallo Prof. Dr. Jorch! Als erstes möchte ich Ihnen meine Vorgeschichte mitteilen: Bei meiner ersten Schwangerschaft vor 4 Jahren hatte ich ab der 23. SSW vorzeitige Wehen. Ich bekam Ruhe verordnet und durfte zuhause bleiben und viel liegen. Ich bekam Magnesium. Der Muttermund blieb zu und wurde nur weich. Der Gebärmutterhals hat sich in der 31. SSW verkürzt. Mein Sohn kam dann mit vollendeteter 37. SSW mit 3110 g zur Welt. Bei meiner nächsten Schwangerschaft, 1,5 Jahre später, bekam ich in der 26. SSW vorzeitige Wehen und der Gebärmutterhals verkürzte sich. Ich mußte ins Krankenhaus und bekam Partusisten (meistens auf der Höchstdosis). Ich hatte Heimweh und Sehnsucht nach meinem großen Sohn, was der Schwangerschaft sicher nicht gut getan hat. In der 29. SSW ließ sich die Geburt nicht mehr aufhalten und meine Tochter kam während des Kaiserschnitts spontan zur Welt. Die Gebärmutter wurde nicht aufgeschnitten nur die Bauchdecke. Maja wog 1150 g, ihr ging es gut, sie konnte alleine atmen und hatte auch so keine Probleme. Nach 10 langen Wochen bekamen wir sie nach Hause. Warum ich in beiden Schwangerschaften vorzeitige Wehen hatte, weiß ich nicht. Aber irgendwie fühle ich, daß ich noch den Wunsch nach einem dritten Kind habe. Nicht jetzt, aber in vier Jahren würde ich gerne noch eins bekommen. Wenn die Angst nicht wäre. Sind die Chancen sehr schlecht, was eine normale Schwangerschaft angeht? Was kann man tun, damit es nicht zur Frühgeburt kommt? Ich habe das Gefühl, daß mir das Krankenhaus nicht gut getan hat. Was allerdings nicht heißt, daß ich nicht wieder ins Krankenhaus gehen würde, wenn mir ein Arzt das nahlegen würde. Wäre eine Cerclage eine Möglichkeit? Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar. Nicki

Mitglied inaktiv - 07.01.2003, 09:50



Antwort auf: Der Wunsch nach einem dritten Kind

Die Entscheidung kann Ihnen keiner abnehmen. Das Risiko für eine Frühgeburt ist sicher erhöht. Anderserseits ist es ja zweimal "gutgegangen". Sie benötigen einen Frauenarzt, dem Sie voll vertrauen und der Erfahrung mit Frühgeburten hat. Unter diesen Umständen würde ich es noch einmal versuchen.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 10.01.2003