Frage: Bayley Test

Hallo, wir haben in reichlich drei Wochen den Bayley 2 Test, dann wird unsere Lina korrigiert 2 Jahre alt sein. Der Test macht mich etwas nervös muss ich zugeben. Auch wenn der Arzt mit ihr eigentlich ganz zufrieden ist, sie hat sich altersgerecht entwickelt und auch die U7 war ohne Besonderheiten. Von daher sollte alles gut sein. Aber trotzdem weiß ich nicht was uns erwartet und da macht man sich halt Gedanken. Können Sie mir sagen, was unsere Lina bei dem Test zeigen muss? Und wie viele Leute dabei anwesend sein werden? Sie fremdelt im Moment ein bissel, das ist halt so, aber ist halt nicht gerade förderlich für den Test. Ich bin wirklich gespannt wie das alles wird. Vielen Dank schon mal für Ihre Erklärung. Freundliche Grüße Laura

von Barbarina3 am 09.02.2021, 11:47



Antwort auf: Bayley Test

Perinatalzentren, die kleine Frühgeborene versorgen, sind verpflichtet, Frühgeborenen-Nachsorgeuntersuchungen anzubieten. Die "normalen" Vorsorguntersuchungen aus dem Untersuchungsheft sind etwas weniger ausführlich, aber grundsätzlich ähnlich gestaltet. Bei der Beyleytestung findet eine spielerische, altersangemessene Erfassung der Entwicklung statt. Es werden Fähigkeiten der Grobmorotik (z.B. Gehen), Feinmotorik (z.B. Greifen), des Spracherwerbs und einige andere Punkte geprüft. Die UntersucherInnen sind sehr erfahren und haben viele Kinder in diesem Alter standardisiert untersucht. So kann leichter eingeschätzt werden, ob beispielsweise bei einem Entwicklungsrückstand eine Frühfördermaßnahme eingeleitet werden sollte oder ob man abwartet. Der Test ist nicht wie eine Klassenarbeit zu werten, bei der man "durchfallen" kann, sondern als Angebot. Insofern kann ich Sie beruhigen, dass in aller Regel eine freundliche, professionelle und vor allem kindgerechte Atmosphäre geschaffen wird und weder Sie noch Ihr Kind Angst zu haben brauchen.

von Prof. Dr. med. Michael Zemlin am 09.02.2021



Antwort auf: Bayley Test

Wir hatten den Bayley-Test im Oktober letzten Jahres. Mein Kleiner ist jedoch ein Extrem-Frühchen von 25+2, das einiges an Komplikationen mitgenommen hat und auch in der Motorik etwas beeinträchtigt ist. Dennoch war es kein Problem und hat wirklich gut geklappt. Ich schreibe dir mal auf, was er so machen musste: Zuerst hat mein Kleiner brav mitgetan, aber im Laufe der Zeit wurde er müde und wollte nicht mehr so richtig bzw. hat auch nicht alles mitgemacht. Er musste eine kleine Dose auf- und zuschrauben, kleine Stöcke einstecken, ein Band finden, das unter zwei Tüchern versteckt wurde bzw. wenn die Tücher vertauscht wurden, er bekam Gegenstände hingelegt und sie wollte wissen, ob er weiß, was man damit macht, z.Bsp. ein Taschentuch, mit dem er sich die Nase putzen sollte, ein Kamm, mit dem er sich frisieren sollte, ein Löffel, mit dem er in der Tasse umrühren sollte, etc. Dann sollte er noch mit Bausteinen einen Turm bauen bzw. sie aneinanderreihen, er bekam ein Bild gezeigt und sollte auf dasselbe Bild in einer Reihe mit verschiedenen Bildern zeigen. Er sollte Formen in ein Puzzle hineinbauen, Dreieck, Viereck und Kreis. Dann wurde ihm ein Buch gezeigt und eine Geschichte dazu erzählt und sie hat geschaut, wie lange er da aufmerksam zuhört. Er sollte eine Ente mit einem Bleistift zu sich schieben. Er sollte eine Ente auf einen Löffel setzen und dann auf der anderen Seite raufdrücken, damit die Ente vom Löffel springt. Einfach so Dinge, die sie ihm vorgezeigt hat und geschaut hat, ob er das so nachmacht, wie sie es ihm gezeigt hat. Es wurde gefragt, wie viele und welche Wörter er schon spricht. Der zweite Teil war dann noch die normale Entwicklungsdiagnostik, bei der er auch noch ein paar Dinge machen musste: Er sollte einen Baustein auf eine Kette fädeln, er sollte auf einem Strich entlang gehen bzw. ein Nachziehtier nachziehen, er sollte auf ein Schaukelpferd auf- und absteigen, auf eine Stiege klettern bzw. steigen, mit einem Ball spielen bzw. ihn vom Boden aufheben und werfen. Er sollte ganz kleine Perlen in eine Dose einräumen, er sollte Münzen in ein Sparschwein werfen. Er sollte mit einem Stift einen Strich und einen Kreis zeichnen. Er sollte noch einmal mit Bausteinen einen Turm bauen. Dann noch messen und wiegen und eine kurze Untersuchung und das war's dann. Alles in allem hat es gut 1,5 Stunden gedauert. Ja, so was halt, alles hab ich mir nicht gemerkt. Aber sie hat es sehr spielerisch gemacht und es war jetzt nicht so eine richtige Testatmosphäre, sondern eher alles einfach spielerisch. Ich fand es jetzt nicht so schlimm. Er hat vieles total super gemacht, einiges noch nicht so wirklich geschafft und manches hat er einfach verweigert, weil er keine Lust dazu hatte. Aber im Grunde genommen, weiß man eh selber, was das Kind schafft und was nicht. Gewisse Dinge interessieren sie halt mehr und die können sie dann auch besser und andere halt nicht so, aber wenn man sein Kind kennt, kann man besser beurteilen, was geht und was nicht, als wenn man es nur über einen kurzen Zeitraum sieht und es jetzt gewisse Dinge auf der Stelle einfach machen soll, finde ich. Also ich mache mir da jetzt nicht so viel aus diesem Ergebnis. Er bekommt sowieso weiter seine Förderungen und die Zeit, die er braucht und er wird seinen Weg in seinem Tempo gehen. Alles Liebe!

von sunnydani am 13.02.2021, 12:12



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