Frage: Gastrokolischer Reflex mit 6 Monaten

Guten Tag Meine Tochter ist nun 6 Monate alt, übt am Mittag Kartoffel-Gemüsebrei essen und wird ansonsten (auch nach dem Brei) gestillt. Schon seit kurz nach Geburt kämpft sie mit dem gastrokolischen Reflex. Anfangs war das eine Diagnose von mir (nach intensiver Recherche nach ihren Symtomen), auch der Kinderarzt hat dies bei der 3-Monats-Kontrolle bestätigt. Ganz am Anfang hat sie ca. 10 Minuten nach dem Stillen zu weinen begonnen, seither verschob sich dies fliessend immer weiter nach vorne: von Weinen NACH dem Stillen, ging es über zu Weinen WÄHREND der zweiten Seite/Brust, zu Weinen ZWISCHEN den Seiten und Weinen bereits während der ersten Seite. Mittlerweile ist es so, dass sie zwischen 3-4 Minuten lang trinkt (exakt zwischen 3 und 4 Minuten!) und dann von einem Moment auf den andern anfängt zu weinen, sich zusammen zu krampfen und/oder zu überstrecken. Ich nehme sie dann hoch, lasse sie aufstossen, gebe ihr dann den Schnuller und streichle ihr den Bauch, bis es ihr besser zu gehen scheint. Dann versuche ich sie wieder anzusetzen. Manchmal gelingt dies für weitere 1-3 Minuten, manchmal nicht (Kopf wegdrehen, überstrecken, weinen). Während der ersten 5 Monate hat sie dann bei praktisch jeder Mahlzeit die Windel gefüllt (wirklich gefüllt!), seit einem Monat hat sie „nur“ noch etwa 3-4 Mal am Tag Stuhlgang. Und noch ein entscheidender Punkt: während der Nacht bestehen diese Probleme NICHT, seit ihr Darm nachts „Pause macht“. Nach ca. 20 Uhr und bis ca. 6 Uhr trinkt sie ganz entspannt und ausgiebig – holt alles nach (was absolut nicht meinen Schlafbedürfnissen entspricht, aber Hauptsache sie kann endlich mal länger trinken!). Meine drei Fragen, bei welchen mir unser Kinderarzt nicht weiter helfen konnte: - Ist es „normal“, dass ein Kind so lange mit dem gastrokolischen Reflex kämpft? Ich war davon ausgegangen, dass sich dies ähnlich wie bei den Kolliken nach 3 Monaten langsam bessert – nun sind es schon 6 Monate und es wird eher schlimmer als besser. - Kann man irgendetwas tun, was ihr hilft? Es sollte doch nicht sein, dass sie pro Mahlzeit nur 3-5 Minuten trinken kann?! Sie nimmt seit 4 Wochen nur wenig zu, dass sie in 3 Minuten genug trinkt um satt zu werden kann ich mir kaum vorstellen und sie wirkt meist auch so, als würde sie liebend gerne noch weitertrinken, aber ihr krampfendes Bäuchlein hindert sie daran. Meist ist sie nach dem kurzen Trinken dann aber doch 2,5-3 Stunden „satt“, bis sie wieder Hunger anmeldet. - Könnte es sein, dass sie extrem schnelle Darmbewegung hat? Die reflexartige Darmentleerung funktioniert wirklich innert 3-5 Minuten und sie hat auch seit Geburt extrem dünnen Stuhl (ich weiss, das ist bei Stillkindern normal, aber ich ziehe sie mehrmals pro Woche, auch öfters mehrmals pro Tag neu an, weil die Windel überläuft – und das obwohl ich in max. 60 Sekunden nach ihrem „Knattern“ am Wickeltisch bin! Ich danke Ihnen vielmals, dass Sie meinen Roman gelesen haben! Ich habe so viel gesucht, finde aber zum gastrokolischen Reflex bei Babies praktisch keine Informationen. Freundliche Grüsse MartinaLinda

von MartinaLinda am 18.06.2012, 09:48



Antwort auf: Gastrokolischer Reflex mit 6 Monaten

Es ist wirklich ein Roman, den Sie vielleicht zu ernst nehmen: 1. Der sog. gastrokolische Reflex ist normal und keine Diagnose. 2. Bei vielen Kinder stellen sich hartnäckige Verstopfungen ein. Bei Ihrem Kind sorgt die Muttermilch für ein anderes "Problem", dünne Stühle, eigentlich kein gesundheitliches Problem. Ich empfehle Ihnen jetzt zügig die Beikostnahrung auszuweiten, um den Ballaststoffanteil im Darm zu erhöhen. Bei Brustmilch ist der nämlich sehr gering. Ich gehe davon aus, daß sich Ihr Kind damit schnell beruhigt. Mit 6 Monaten sind ja 2 Beikostmahlzeiten pro Tag angemessen. Versuchen Sie es.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 18.06.2012



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