Frage: Was machen wir falsch?

Unser Sohn ist 20 M. alt. Er hat das einschlafen immer super gemacht und auch das durchschlafen war auch kein Problem mehr. Er hat zum schlafen gehen immer noch eine Flasche bekommen und sind aus dem Zimmer. Einen Abend ist mir was echt blödes passiert. Ich habe ihn alleine ins Bett gemacht. Es klingelte an der Tür. Ich bin runter, für 2 Minuten, dann wieder hoch. Da hörte ich meinen Sohn schon völlig weinend und jauchend im Bett (ich habe das babyphone in der Wohnung vergessen). Ich habe ihn lange getröstet, bis er dann endlich eingeschlafen ist. Ich muss dazu sagen, dass wir zwei Eingänge haben. Die Familie kommt durch einen anderen Eingang als die Leute die klingeln. Deswegen hört er die Klingel sehr selten. Seit diesem Tag X schläft er nicht mehr alleine ein. Er fängt sofort an hysterisch zu werden, wenn wir aus dem Zimmer gehen. Wenn wir aber da bleiben, lacht er, stellt sich hin, macht Quatsch etc. Mittlerweile verweilen wir eine 3/4 Std. In den Zimmer auf dem Boden . Seit ein paar wochen ist es auch so, dass er nachts wach wird und wie am Spieß schreit. Anfangs konnten wir uns gut daneben setzen um ihn zu beruhigen, sodass er wieder einschläft, mittlerweile müssen wir ihn raus holen. Seit kurzem zeigt er auch dann auf die Haustür und weint. Wie kriegt man diese Angst wieder raus? Phase? Er geht seit August in die Kita. Nachmittags darf ich ihm auch nicht von der Seite weichen.

von SarahMika am 10.12.2020, 11:34



Antwort auf: Was machen wir falsch?

Guten Tag, Ihr Sohn hat einmal eine Erfahrung gemacht, die für ihn ungünstig war. Sowas kommt immer mal vor, weil auch Eltern nie alles richtig machen können. In der Regel verkraften Kinder solche einmaligen Sachen recht gut. Er ist ja noch in einem Alter, wo die Erinnerung nicht lange vorhält. Sie wird vielmehr durch viele andere gute Erfahrungen überlagert. Für die Entwicklung ist es wichtig, dass Kinder - in diesem Alter sehr behutsam und dosiert - ungünstige Situationen erleben, um allmählich mit ihnen zurecht zu kommen. Das Schlafverhalten von Kleinkindern ändert sich immer mal wieder. Dazu können Sie auch nebenstehenden Text meines Kollegen lesen. Möglicherweise kommen hier mehrere Dinge zusammen. Ihr Sohn scheint ja insgesamt etwas verunsichert, eventuell durch den Kita-Besuch. Auch das ist normal. Er muss sich an die neue Situation erst anpassen und das dauert eine Zeit, die Sie ihm ruhig geben sollten. Für die Schafsituation helfen vielleicht neue Rituale, die die Situation für Ihren Sohn beständig und verlässlich machen, so wie derzeit auch noch die Anwesenheit eines Elternteils erforderlich ist, damit Ihr Sohn sich beim Einschlafen sicher fühlen kann. Dann sollte er aber auch müde genug zum Schlafen sein und keinen Quatsch mehr machen. Vermutlich hilft es auch, wenn Sie sich kein schlechtes Gewissen mehr wegen des kurzen Schreienlassens mehr machen. Wenn Sie die Einschlafprobleme nicht mehr mit dieser Einzelsituation verbinden, wird Ihr Sohn das bestimmt auch nicht tun. Eltern müssen (und können) nicht perfekt sein. Es genügt vollkommen, wenn sie es so gut wie möglich machen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 11.12.2020