Warum lässt mein Sohn 2 Jahre mich ( Mutter) nicht mehr an ihn ran?

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Warum lässt mein Sohn 2 Jahre mich ( Mutter) nicht mehr an ihn ran?

Hallo , Ich weiß nicht ob ich mit meinem Fall hier richtig bin . Heute ist der Tag gekommen wo ich einfach einen Rat brauche. Es ist seit ca 3 Wochen so , dass mein Sohn nichts mehr von mir machen lassen möchte. Er haut mich sogar . Ich versuche alles mit ihn zu machen spiele mit ihm er hat meine volle Aufmerksamkeit aber dennoch ist das was ich mache nicht gut . Das schlimmste ist das ich nur Theater habe sei es Windel wechseln oder er bekommt nicht das was er will oder das allerschlimmste er wacht Nachts auch öfter auf und schreit und weint wenn ich dann ins Zimmer gehe weil der Papa schlafen muss da er früh raus muss schreit er das ich raus soll das Papa kommen muss und ihn dann zu sich ins Bett holt weil er sonst keine Ruhe gibt . Ich muss dann aufs Sofa umziehen weil ich nicht im Bett zusammen geduldet werde . Es tut mir in der Seele weh das mein Kind so zu mir ist und ich weiß nicht woran es liegt weil ich nichts anders mache als der Papa . Wir lieben unseren Schatz Überalles auf der Welt und er wird Tag täglich von uns geknuddelt soweit ich einen kleinen Moment bekomme wo ich das darf . Ich bin echt am verzweifeln und weiß nicht was ich machen soll . Ich bin so traurig und fertig dadrüber das mein Sohn mich so abstößt. Vielleicht kann man mir tips geben wie es wieder besser wird und woran es liegen kann das er so ist wie er momentan ist .

von Sunny5290 am 31.07.2018, 01:35



Antwort auf: Warum lässt mein Sohn 2 Jahre mich ( Mutter) nicht mehr an ihn ran?

Liebe Sunny, was Sie da erleben, ist eine starke Ausprägung von Loslösung und Trotz. Beides sind wichtige Schritte in der Verselbstständigung, führen von der engen Mutter-Kind-Beziehung über die wichtige Einbeziehung des Vaters hin zu wachsender Autonomie. Das ist keine persönliche Ablehnung, im Gegenteil, er mutet sich Ihnen zu, aber er sucht auch mehr Raum für sich. Es ist nicht leicht mit dieser Situation umzugehen, wie Sie an Ihrer Enttäuschung und Ratlosigkeit merken. Aber gerade jetzt ist es wichtig, dass Sie sich nicht provozieren lassen, nicht kränkend oder abwertend reagieren, sondern da sind und in der Sache klar bleiben. Das Gesagte bedeutet nämlich nicht, dass Ihr Sohn jetzt bestimmt wer, was, wann tut. Aber er sollte seine Wünsche (und seinen Ärger über evtl. Nichterfüllung) haben dürfen, ohne deshalb abgewiesen zu werden.Wenn es Ihnen gemeinsam, also mit Vater, gelingt aus dieser Phase verbundener hervorzukommen, haben Sie etwas Wesentliches für die kommende Zeit geschafft. Also nicht kränken lassen durch das Verhalten und nicht nur reagieren, sondern gelassen selbst agieren. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 01.08.2018