Wackeln

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Wackeln

Hallo, meine Kleine ist nun 13 Monate alt und entwickelt gerade eine besorgniserregende Angewohnheit. Meist im Zusammenhang mit Müdigkeit und dem Einschlafenwollen, will sie sie hochkant an unseren Körper „Krallen“ und auf und ab wackeln. Manchmal richtig apathisch. Will man sie von dieser Art „Extase“ lösen - beschwert sie sich lautstark. Auch im Bett uin der waagerechten macht sie das ab und an, dass sie sich mit den Armen hochstemmt und vor und zurück reibt. Mache mir große Sorgen, dass sie das auch in der Öffentlichkeit machen will/ wird und das bereits sexuellen Hintergrund hat!? Sollte ich das immer wieder unterbinden oder wird der Drang dann nur noch größer? Sie will gar nicht mehr auf einem liegen und kuscheln, sondern direkt nur noch das blöde hoppeln/wackeln. Was kann ich tun? Und gibt es auch andere Kinder, mit diesem seltsamen Drang?? LG Ines

von InesundMarlene am 26.07.2021, 14:14



Antwort auf: Wackeln

Liebe Ines, das ist weder ungewöhnlich noch unnormal. Aber Eltern machen sich oft Sorgen, wenn Verhaltensweisen auftreten, die sexuellen Charakter zu haben scheinen. Kinder helfen sich in Zwischenphasen wie dem Einschlafen häufig mit Bewegungen um sich zu beruhigen. Wenn das dann noch angenehme Gefühle auslöst, ist das schön für die Kinder. Es ist in diesem Alter sicher kein bewusstes Suchen und demonstrieren von sexuellen Gefühlen, deshalb müssen Sie auch nichts daran tun, im Gegenteil. Je mehr Sie versuchen das zu unterbinden, was für Ihre Tochter ja gar nicht verstehbar ist, desto belasteter wird der Kontakt. In der Regel verändern sich die Bewegungsmuster nach einiger Zeit wieder, verlieren sich oder werden durch andere ersetzt. Sie können das ganz gelassen abwarten und sollte sich davon im Kontakt nicht beeinträchtigen lassen. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 27.07.2021