Unser Kind "tretelt" uns jede Nacht wach - was können wir tun?

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Unser Kind "tretelt" uns jede Nacht wach - was können wir tun?

Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, unser Sohn (5) hat eine lästige Angewohnheit. Zum Einschlafen und nachts (er schläft im eigenen Bett begleitet ein, wechselt dann im Laufe der Nacht ins Elternbett) schiebt er seine Füße gerne unter meine Beine oder Po (oder die meines Mannes) und zieht und bohrt sie dort immer hin und her und rein und raus. Er sagt beim Einschlafen auch häufig, ich soll mich „richtig schwer machen“. Wenn ich ihn danach frage, sagt er, er fände das angenehm und gegen das „hin und her schieben“ könne er gar nichts machen. Es scheint sich für ihn gut anzufühlen. Ich (und mein Mann, der dann jede Nacht ins Kinderbett auswandert) werden davon oft geweckt, teilweise tut es richtig weh, wenn er seine Füße so unter uns bohrt. Steckt da mehr dahinter als eine „lästige Angewohnheit“? Haben sie irgendwelche Tipps für uns? Ich habe schon mal an so eine schwere Therapiedecke gedacht. Wäre das was? Wird sich das irgendwann verwachsen? Viele Dank und viele Grüße, Kim

von Kim80 am 19.11.2019, 10:34



Antwort auf: Unser Kind "tretelt" uns jede Nacht wach - was können wir tun?

Liebe Kim, ein 5j. Junge kann schon verstehen wenn Sie freundlich und klar sagen, dass Sie Ihren Schlaf brauchen ( "...ich habe da ein Problem, das können wir nur zusammen lösen...") und man deshalb gemeinsam eine andere Lösung suchen muß. Eltern müssen nicht alles aushalten und/oder aussitzen, Gemeinsam deshalb, weil Ihr Sohn ein Bedürfnis hat, die bisherige Lösung nicht mehr zur Verfügung steht und man nun eine andere Idee finden muß. Ich finde es wichtig, die Kinder an der Lösung von solchen Fragen zu beteiligen, weil sie dadurch ihre Selbstwirksamkeit spüren und lösungsorientiert denken lernen. Und es ist eine gute Erfahrung, wenn man dann zusammen etwas findet, mit dem alle leben (und schlafen) können. Viel Erfolg. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 20.11.2019