Unruhiges Kind wegen pränatalem Stress?

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Unruhiges Kind wegen pränatalem Stress?

Hallo Herr Dr. Nohr, Diese sehr wichtige Frage, bestimmt mein Alltag und bereitet mir schlaflose Nächte. Mein Sohn, 9 Wochen 3 Tage , ist sehr unruhig,l und schläft kaum (max 3h zw. aufstehen und abends zu Bett), und hat auch mit Koliken zu kämpfen.Nun,ich hatte in der ss psychischen und Emotionalen Stress, war extrem seelischen Belastung ausgesetzt und auch sonst war ich immer am Tun und machen.. Es ist bekannt, dass pränataler Stress das Risiko für schwere kindliche Störungen erhöht. mein Sohn musste 9 Tage vorher wg. Gewicht 2590 gramm geholt werden.Das sind doch auch typische Anzeichen für Stress?! Jetz mache ich mir Vorwürfe, dass ich schuld bin, dass mein Kind so unruhig ist pränataler stress vor der Geburt kann sich doch auf die Entwicklung vom kind doch auswirken in Form von ADHS, Depressionen und unausgeglichenheit, kindliche Entwicklungstorung. Was soll ich denn nur tun? Wie wahrscheinlich ist es, dass Stress übertragen wird? Ich mach mir solche Vorwürfe.. Ist mein Kind deswegen so unruhig und schläft nicht? Auch waren wir die ersten 4 Wochen nach der Geburt schon unterwegs.. Hat dies meim Kind evtl. Geschadet? Konnte er das nie verarbeiten? Ich bin so hilflos ..

von Kassiopeia am 13.08.2019, 04:15



Antwort auf: Unruhiges Kind wegen pränatalem Stress?

Hallo, das Verhalten, das Sie beschreiben, kann auch ohne diese Belastungen auftreten. Natürlich haben Sie Recht, dass das Beschriebene belastend sein kann, es die Möglichkeiten des Kindes, Stressreaktionen zu verringern, erschwert. Wichtiger ist aber was Sie jetzt tun können, um Ihr Kind wieder besser in die Lage zu versetzen, Ruhe zu finden. Das ist der beste Weg stressbedingte Folgen zu verringern oder zu vermeiden. Es geht also jetzt darum Beruhigendes einzuführen, das Stress-System so wenig und so selten wie möglich zu aktivieren. Das beginnt mit der eigenen Beruhigung, denn Umgebungsunruhe stresst auch. Je ruhiger und zuversichtlicher Sie werden und mit dem Kind umgehen, desto eher überträgt sich das auf Ihr Kind. Dann sollte es ruhige und beruhigende Schlafrituale geben, die dem Kind mit der Zeit die Sicherheit eines vorhersehbaren Ablaufs geben. In diesen Ablauf sollte das wickeln und trinken mit eingebunden sein. Nehmen Sie sich Zeit dafür und entwickeln eine eigene Form dafür, die für Sie und Ihr Kind passt. Und tauschen Sie sich mit anderen Müttern aus, die alle ihre eigenen Erfahrungen und Fragen haben. Auch das beruhigt oft. Und vielleicht ist der Vater auch eine Hilfe. Das bedeutet, dass auch wenn Ihr Kind schwierige Startbedingungen hatte, es gute Möglichkeiten gibt, mögliche Folgen gering zu halten. Das sollte Sie ermuntern und zuversichtlich machen. Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 13.08.2019