Schlafsitu Sohn 2,5 Jahre

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Schlafsitu Sohn 2,5 Jahre

Hallo. Ich hatte es eine Zeit lang geschafft, meinen Sohn in sein Bett zu bringen, ihm eine Geschichte vorzulesen/noch zu erzählen u dann schlief er. Er nahm meine Hand, ich legte mich aber nicht mehr mit dazu . Damit gelang es, das fummeln abzugewöhnen (er war ein ausgeprägter Brustfummler). Nachts dürfte er zu uns ins Bett, wenn er wach wurde. Er kam dann auch iwann allein. Es lief für uns alle gut. Dann leider hat sich seine Einschlafzeit sukzessive verlängert. Zum Schluss saß ich 1,5 h an seinem Bett u war genau so sauer wie davor, als er mich in Grund u Boden fummelte. Da ich wieder schwanger bin u mit starker Übelkeit zu tun habe, hab ich ihn mit in mein Bett genommen. In seins wollte er nicht, ich hab einfach nachgegeben. Seit dem ist alles dahin. Er will nur noch bei uns schlafen. Er fummelt nicht, probiert aber immer wieder mit Tricks, meine Brust anzufassen. Ich stehe unter dem Druck meines Mannes u den Eltern, dass das so nicht sein dürfe, da ja nun auch bald ein Baby komme usw. Ich kann es nicht mehr hören u es auch gerade nicht ändern. Ich bin froh, abends ins Bett zu gehen, weil mir schlecht ist. Nur ich kann unseren Sohn ins Bett bringen. Der Papa nimmt sich gern was vor oder gibt zu schnell auf.

von Sonntagsgoere am 23.01.2020, 09:11



Antwort auf: Schlafsitu Sohn 2,5 Jahre

Hallo, aus Sicht der Entwicklung des Kindes muß man das nicht Rückschritt nennen. Es ist nicht Ausdruck "richtiger" Entwicklung, wenn ein Kind dieses Alters alleine schnell einschläft. Vielleicht ahnt Ihr Sohn auch die kommende Veränderung und reagiert darauf. Aber was passend ist, ist immer eine Familienentscheidung. Was nützt das schönste Familienbett, wenn z.B. der Mann auf der Couch schläft? Und zum anderen meine ich immer wieder, dass "bedürfnisorientiert" nicht nur die Bedürfnisse des Kindes meint. In Ihrer Situation wäre die Frage, was Sie entlasten kann (Vater, Beistellbett, Familienbett usw.) aber auch, welcher Beitrag Ihrem Sohn zuzumuten ist. Wenn das nachvollziehbar kommuniziert wird (z.B. "ich schaffe das im Augenblick nicht so lange abends bei dir zu bleiben, aber vorlesen und Hand halten kriegen wir hin. Dann muß ich aber auch schlafen" o.ä.). Ich glaube sogar, dass die Kinder es auf einer bestimmten Ebene schätzen, wenn sie zum Wohlbefinden der Mutter beitragen können. Kein Rückschritt also (auch wenn andere das so nennen) und die Möglichkeit und das Recht, familientaugliche, alle einbeziehende und hinreichend passende Lösungen zu finden. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 23.01.2020



Antwort auf: Schlafsitu Sohn 2,5 Jahre

Schade, da fehlt was vom Text. Meine Frage ist, wie Sie das sehen. Ist es so tragisch, dass unser Sohn wieder bei uns schläft (bevor er in sein Bett wollte hatten wir ein Familienbett). Klar, nun ist es wieder wie vorher quasi, aber ist das wirklich ein so herber Rückschlag wie mir ständig gesagt wird? Er wird ja nicht ewig bei uns schlafen wollen u ich kann es ja auch wieder aufnehmen, ihn in sein Bett zu bringen, wenn es mir wieder besser geht. Oder? Ich bin verunsichert. Vielen Dank schon mal für Ihre Unterstützung.

von Sonntagsgoere am 23.01.2020, 09:20



Antwort auf: Schlafsitu Sohn 2,5 Jahre

Hallo, ich bin zwar kein Psychologe aber auch Mama eines 2.5Jährigen. mein Sohn hat zwischen 1 und 1.5 alleine in seinem Bettchen geschlafen. Ich habe mich nur kurz daneben gesetzt. Irgendwann fing es an, dass er nachts jede Std aufgewacht ist und nach mir geweint hat. Ich und mein Mann sind 1 Jahr jede Nacht jede Std aufgestanden und haben dabei dann stundenlang Händchen gehalten. Ich wollte auch kein Rückschritt machen. Aber irgendwann hat unser ganzes Leben unter der dauerhaften Müdigkeit gelitten. Ich hatte keine Kraft mehr und auch mein Sohn war tagsüber sehr unleidig. Wir haben alles ausgeschlossen von Schmerz zu warm zu kalt, neues Bett, Kuscheltier usw. Er wollte einfach unsere Nähe. Irgendwann hat es mir gereicht, wir haben einen 3ten Lattenrost gekauft und eine 90*200 Matratze unser Bett abgebaut und alles in eine Reihe gelegt. Mein Sohn hat jetzt den Luxus zwischen uns zu schlafen. Er schläft seitdem fast durch! Manchmal wacht er auf und weint kurz, er sieht uns und kuschelt sich zu uns für eine kurze Zeit. Unser Familienleben hat sich dadurch viel mehr entspannt. Ich habe das Gefühl, dass wir dadurch sogar mehr Familie geworden sind. Mein Sohn fühlt sich glaub ich mehr "angenommen". Habe das Gefühl Kinder spüren dieses "abschieben" abends. Man muss nicht immer alles perfekt machen nur weil andere meinen das ist das richtige. Kinder mit 2 haben oft schon Angst nachts im Dunkeln oder dem allein sein. Wichtig ist, dass du als schwangere zur Ruhe kommst und wenn jemand meint es besser zu wissen, dann sollen doch die Personen nachts aufstehen und da sitzen bleiben. Denk an dich und an die Bedürfnisse deines Kindes. Oft sind es Phasen und wenn das Kleine da ist, darf er sich vielleicht ein Autobett oder ein Feuerwehrbett aussuchen? :) Ich hoffe ich konnte dir helfen. Alles Gute für dich!

von Julia88 am 28.01.2020, 08:25