Schlafgewohnheiten 2 Jähriger

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Schlafgewohnheiten 2 Jähriger

Guten Tag Herr Dr. Nohr, ich hoffe Sie können mir Tipps geben. Mein Sohn ist 26 Monate alt. Er war schon immer eher der Typ Eule und hat schon immer recht wenig geschlafen- aber in letzter Zeit mache ich mir Sorgen. Vor der letzten Umstellung auf Sommerzeit legten wir ihn um 20 Uhr ins Bett und er schlief meist flott ein. Er schlief dann bis etwa 8 Uhr durch und machte noch 2 Stunden Mittagsschlaf. Seit der Umstellung schläft er keine Nacht vor 22 Uhr ein- meist erst 23 Uhr. Wir wecken ihn um halb 7 wegen der Kita, am Wochenende schläft er aber auch nur bis halb 8. Wir legen ihn ins Bett, aber er wälzt sich noch ewig hin und her, schläft auch nicht ein, wenn wir ihm vorlesen. Auch vorher Baden oder an die frische Luft gehen hilft nicht, damit er eher einschläft. Wir haben auch schon versucht den Mittagsschlaf zu streichen- aber dann hat er gegen 17 Uhr einen "toten Punkt"- schläft vielleicht beim Spielen kurz ein. Aber nach dem Abendessen (18 uhr) ist er wieder fit und schläft auch nicht eher ein. Mittags schläft er ohne Probleme innerhalb von 10-20 Minuten ein. Mittlerweile wecke ich ihn dann nach 1-1.5 Stunden, damit er nicht zu lange schläft. Zur Zeit wird er nachts auch öfters wach und braucht manchmal dann auch länger um wieder einzuschlafen (weint aber nicht, wälzt sich nur). Außerdem schläft er nur noch bei Licht sonst schreit er. Was machen wir falsch? Danke

von Ashey am 06.08.2019, 09:30



Antwort auf: Schlafgewohnheiten 2 Jähriger

Hallo, wie Sie vielleicht wissen, sind Fragen zum Thema Schlaf sehr häufig in diesem Forum. (Ich arbeite deshalb gerade an einem "Basis-Text" zu diesem Thema). Schlaf von Kindern ist wechselhaft und störungsanfällig (auch wenn man nichts falsch macht). Es wird auch immer wieder berichtet, dass Kinder sensibler auf die Zeitumstellung reagieren. Das wäre kein Problem, wenn es nicht den Abend der Eltern "verändern" würde und morgens alle ausschlafen könnten. Ich will damit sagen, dass ein Teil der Schwierigkeit auch in der Anpassungsnotwendig an Alltagsabläufe besteht. Zum anderen gibt es immer wieder Beunruhigendes im Leben der Kinder, was es vielleicht zu erforschen gilt (da bietet sich die Einschlafsituation für an). Dass Ihr Sohn jetzt Licht braucht kann auch darauf hindeuten, dass ihn etwas ängstigt und beunruhigt. Es ist also eine Situation entstanden, die andere Rituale braucht (erzählen usw.) als bisher. Nehmen Sie sich Zeit und wechseln Sie sich vielleicht ab, diese neue Situation nicht nur schnell zu beenden, sondern über Verstehen sogar gemeinsam zu nutzen. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 06.08.2019