Frage: Reizüberflutung

Hallo, unser Sohn 4,5 ist seit Januar 2020 im Waldkindergarten. Er fühlt sich sehr wohl und es ist genau das richtige für ihn. Nach Eingwöhnungsschwierigkeiten hat er jetzt laut dem letzten Elterngespräch vor einer Woche einen riesen Entwicklungsschub gemacht. Er hat viele Freunde gefunden, er sucht sich selbst seine Tätigkeiten, hält sich an Regeln, hat viele neue Ideen und ist sehr schlau. Kann sich viele Sachen sehr gut merken. Bewegt sich ständig und das tut ihm gut. Das einzige was die Erzieherin gesagt hat, dass er, wenn es hektisch wird z.b vor dem Morgenkreis oder vor der Brotzeit wo alle Kinder rum wuseln, sehr abgelenkt ist und dann nicht alles befolgt oder einfach rum rennt und abgelenkt ist und übermütig ist. So wie eine Reizüberflutung. Es könnte sich eine Heilpädagogin mal ansehen und schauen ob alles in Ordnung ist. Wie ist ihre Meinung?Wie ist das zu verstehen?Wir sind nicht dafür weil unser Sohn sich sehr schnell weiterentwickelt hat und sich bis jetzt alles "verwachsen " hat. Anfangs hat er viel geschupst und hat sich nie an Regeln gehalten und jetzt ist das von heute auf morgen nicht mehr so. Ich denk das er alles noch verarbeiten muss und sich das legen wird. Die vielen Regeln, vorher kaum Kinderkontakt, viele Kinder u.s.w. Wäre für eine Meinung dankbar. Lg

von Soleila1 am 26.11.2020, 14:21



Antwort auf: Reizüberflutung

Guten Tag, nach dem was Sie schreiben, kann ich Ihre Tendenz abzuwarten nur unterstützen. Mir ist nicht ganz klar, was in den beschriebenen Situationen die Reizüberflutung sein soll. Üblicherweise bringt man das mit Kindern mit zu viel Medienkonsum in Verbindung. Möglicherweise braucht Ihr Sohn in den wuseligen Situationen einfach eine klare Aufforderung der Erzieherinnen, was er zu tun hat. Ansonsten hat er sich doch gut eingelebt und weiterentwickelt. Da können Sie ihm ruhig noch Zeit geben. Die Erzieherinnen haben das sicher hilfreich gemeint, daher ist es bestimmt sinnvoll, mit ihnen im Gespräch zu bleiben. Wie sehen Sie selbst denn Ihren Sohn? Was sagen Verwandte und Freunde? Das könnte Ihnen auch Hinweise geben, ob Ihr Sohn über das Maß hinaus unruhig ist. Wenn Sie den Eindruck der Erzieherinnen nicht bestätigen können, lassen Sie Ihrem Sohn die Zeit. Durch zu frühe Zuschreibungen können schnell (auch unbewußte) Einstellungen zum Kind entstehen, die nicht hilfreich sind. Sie brauchen natürlich die notwendige Gelassenheit, um abzuwarten. Aber Sie können beruhigt sein, dass Sie dadurch in diesem Alter noch nichts versäumen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 27.11.2020