Reiche ich meinen Kind nicht

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Reiche ich meinen Kind nicht

Es geht um meine Tochter 4jahre . Kurzfassung Wenn sie z.b weint und ich sie tröste will sie danach noch von anderen getröstet werden auch von fremden. Sie ist sehr sehr offen will auf alle zugehen und erzählen und seit neuesten auch jeden umarmen. Wenn ich nein sagen und es erkläre geht es manchmal aber oft ist sie dann richtig zickig. Wenn wir Besuch haben sei es auch nur der Klempner will sie dessen Aufmerksamkeit auch da ist es bei einen nein sehr unterschiedlich. Aber jedes Mal wenn die Person wieder geht macht sie richtig Theater mit weinen auch vom Kindergarten abholen ist eine Tortur sie weint so heftig und laut das sie nach Luft ringt wenn ich darauf eingehe noch mehr. Wenn nicht und ich es ignoriere hört sie nach 5-10 Minuten auf. Was mache ich falsch

von Mirashe am 23.11.2020, 08:32



Antwort auf: Reiche ich meinen Kind nicht

Hallo, wie Sie gerade sehen und merken, können Kinder mit Beziehungen und Kontakten ganz anders umgehen, als wir das als Erwachsene richtig finden. Und es ist auch nicht ungewöhnlich, dass vierjährige Kinder vermehrt Aufmerksamkeit und Zuwendung haben wollen. Ich finde Ihre Frage trotzdem wichtig und nehme sie ernst. Sie fragen ja, ob die Zuwendung (Zeit, Spielen, beschäftigen usw.), die Sie Ihrer Tochter geben, ausreichend ist. Diese Frage kann zwar kein Aussenstehender wie ich wirklich beantworten, aber Sie können es. Sie spüren, wie nah Sie Ihrer Tochter sind, welche Bedeutung/welchen Raum sie im Alltag bekommt. Wie leicht passiert es, dass Kinder, bei all den wichtigen Aufgaben der Erwachsenen, als Erste hinten anstehen müssen. Insofern stellen Sie eine gute und wichtige Frage an sich selbst und werden auch eine Antwort finden, die entweder etwas verändert oder Sie zufrieden macht. Diese Frage müssen wir uns immer mal wieder stellen: Welche Prioritäten setzen wir, was ist uns wichtig, welche Rolle spielen die Kinder in unserem Leben und was geht bei der jeweiligen Entscheidung verloren? Mit der Frage haben Sie schon den wichtigsten Schritt gemacht. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 23.11.2020