Guten Tag!
Mein Sohn,18 Monate,fängt immer an zu schreien sobald wir den Hauseingang betreten. Er legt sich dann in der Wohnung direkt auf den Boden und weint bitterlich.
Am extremsten ist das wenn ich ihn von der Kita abhole, dann kann das 10 Minuten gehen. Er möchte dann auch nicht auf den Arm genommen werden, schüttelt nur den Kopf.
Auch wenn das abgeben in der Kita an manchmal noch kurz mit Tränen verbunden ist (er ist seit 5 Monaten dort), fühlt er sich dort anscheinend sehr wohl, spielt und ist laut Erzieherin dort ganz entspannt. Er beruhigt sich also schnell sobald ich gegangen bin. Beim Abholen freut er sich erst riesig mich zu sehen, wenn es dann aber ans Gehen geht, wird er schon motzig. Zu Hause beschäftige ich mich dann viel mit ihm, spielen, Bücher lesen, und er darf mir auch viel im Haushalt helfen.
Es ist hier nie etwas vorgefallen was mir dieses schreien erklären kann. Kann es eine Art Stressabbau sein?
Mein Sohn ist sehr freundlich, aufgeweckt, interessiert an allem, temperamentvoll, laut, ein Rabauke. Er hat eine sehr hohe Wahrnehmung, sieht und hört alles.Er ist leider sehr schnell frustriert, legt sich ständig auf den Boden und weint ( oft nur kurz) wenn er etwas nicht schafft, nicht bekommt,ich ihn anziehen will, oder ich gerade mal keine Zeit für ihn habe weil ich koche, Toilette etc.Und die Trotzphase hat doch erst begonnen? Haben sie hier noch einen Rat? Danke, Grüße
von
Mariluise
am 29.10.2020, 06:57
Antwort auf:
Kind brüllt wenn wir nach Hause kommen
Guten Tag,
Ihr Sohn scheint ja insgesamt gut entwickelt und hat die Eingewöhnung in den Kindergarten gut bewältigt.
Ich vermute, er gehört zu den Kindern, denen eine Umstellung auf verschiedene Umgebungen, Umstände oder Stimmungen noch schwer fällt. Gerade weil Sie auch in ihrem Nachsatz beschreiben, dass es beim Wachwerden ähnlich ist. Er braucht einfach noch etwas Zeit, um sich an das Neue anzupassen (auch wenn es täglich das Gleiche "Neue" ist). Dies ist völlig altersgerecht und in Ordnung.
Kinder in diesem Alter können ja noch nicht darüber nachdenken, was da gerade passiert oder das es wieder das Gleiche wie am Vortag ist. Sie müssen viele Erfahrungen erst häufig speichern, bis sich bei ihnen Gewissheiten ausbilden, die ihnen Sicherheit geben.
Sie können Ihren Sohn unterstützen, in dem Sie ihn schon unterwegs sprachlich auf den Wechsel vorbereiten. Sie können ihm auch ausmalen, was Sie dann Schönes miteinander machen wollen u. ä.. Vielleicht kann auch ein beliebtes Spielzeug schon morgens beim Weggehen gemeinsam an der Wohnungstür abgelegt werden, dass auf ihn wartet.
Auch Ihre Vorfreude auf zuhause darf er mitbekommen.
Es ist klar, dass er Ihre Worte noch nicht verstehen kann. Aber über Sprache transportieren wir auch Stimmungen. Und die spürt auch ein kleines Kind.
Wichtig ist sicher, dass er sich bei seinem Widerstand gegen den Umgebungswechsel nicht alleingelassen fühlt. Es wäre also gut, wenn Sie bei ihm bleiben könnten, wenn er weint und ihn aus seiner Stimmung herauslocken.
Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Ingrid Henkes
von
Ingrid Henkes
am 29.10.2020
Antwort auf:
Kind brüllt wenn wir nach Hause kommen
Ich hatte etwas vergessen zu sagen. Er braucht auch immer sehr lange um morgens und mittags wach zu werden und anzukommen. Er weint und ist noch lange quengelig. Viele Grüße und Danke
von
Mariluise
am 29.10.2020, 07:24
