Einschlafprobleme /wütend sein

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Einschlafprobleme /wütend sein

Hallo, ich muss mir mal ein paar Zeilen von der Seele schreiben. Mein großer/kleiner Mann 4,5 Jahre kann nicht ohne mich einschlafen. Ich habe aber vor 1 Woche erst entbunden und spring momentan zwischen stillen und ihn ins Bett legen hin und her. Wir haben ein Abendritual in dem er abends alleine auf die Toilette geht sich alleine anzieht und Zähne putzen, sich eine Toni aussucht und dann liegt er da und ich sitze auf dem Stuhl und muss warten bis er endlich eingeschlafen ist. Verlasse ich den Raum vorher ist hier Wort wörtlich Armageddon. Er weint und kommt noch 100 mal aus seinem Zimmer. Ich hab es schon probiert in dem ich mich vor die Tür gesetzt habe und hab mich mit ihm unterhalten oder das ich alle 5 - 10 min in sein Zimmer gegangen bin, damit er merkt das ich noch da bin. Aber Pustekuchen. Dann ist mein großer Mann sehr schnell wütend. Schreit umher, wirft Sachen durch die Gegend nur als Beispiel weil das pool Wasser zu kalt ist oder weil die Schwimmflügel gerade nicht richtig sitzen. Er schreit dann und sagt er mag uns nicht mehr und versucht alles kaputt zu machen. Wir wissen nicht weiter. Ich danke viel mals

von Silvana2021 am 21.06.2021, 08:00



Antwort auf: Einschlafprobleme /wütend sein

Hallo, als Basisantwort möchte ich auf meine Texte zum Schlaf und zur Liebevollen Klarheit auf dieser Seite verweisen. Sie haben eine Situation, in der die Beteiligten sehr unterschiedliche Bedürfnisse haben. Daran ist nichts falsch oder ungewöhnlich, aber man muß eine Lösung finden. Das ist in der akuten Situation meist nicht möglich, aber zwischendurch. Ich würde in einer ruhigen Minute das Gespräch mit dem Sohn suchen und ihm die neue Situation erklären. Diese braucht auch von dem "Großen" neue Wege, ohne dass er nur etwas verliert. Das Festhalten an dem Ritual kann gerade auch an der neuen Familiensituation und Konkurrenz liegen. In dem Gespräch könnte dann am Schlafritual was verändert werden und dafür etwas Neues für ihn möglich werden. Wenn er das noch als altersgerecht und neue Rolle des Großen verstehen kann, könnte das für alle Beteiligten hilfreich und förderlich sein. Also nicht nur das umschriebene Problem sehen, sondern es einbetten in einen Kontext, der auch für Ihren Sohn Sinn macht. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 21.06.2021



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