Einschlafbegleitung-wie lange und wie?

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Einschlafbegleitung-wie lange und wie?

Hallo, mein Sohn (25M) braucht noch immer Einschlafbegleitg wie ein Baby. Ich muss mich mit ins Bett legen, er schmiegt sich ganz dicht an mich heran u fummelt an meiner Brust. Ich raste bald aus, bin schon manchm ungehalten. Nehme seine Hand immer wieder weg-seit Monaten-es artet in "kampf" u Geschrei aus. Wenn ich sage, dass ich gleich losgehe, wenn er nicht aufhört, lässt er wenigstens das fummeln sein, muss seine Hand aber in meinen Dekolletebereich legen. Das kommt mir nicht normal vor. Habe unlängst gelesen, dass Kinder ab 2 J keinen Körperkontakt zum Einschlafen mehr benötigen würden. Selbst Händchen halten lehnt mein Sohn ab, es muss die Brust sein. Haben Sie eine Idee? Leider lässt er sich nur von mir ins Bett bringen. Mit Papa klappt es nur, wenn ich nicht da bin. Das nervt auch, ich fühle mich überlastet. Aber das ist noch mal ein eigenes Thema. Ich freue mich über Veränderungsanregungen Ihrerseits. Vielen Dank schon einmal. Viele Grüße

von Sonntagsgoere am 27.08.2019, 00:40



Antwort auf: Einschlafbegleitung-wie lange und wie?

Hallo, eine Beziehung besteht immer aus zwei Menschen und deren Wünschen und Bedürfnissen. Das bedeutet, dass auch Sie selbstverständlich die Einschlafsituation so gestalten dürfen, wie es für Sie passt. Sie müssen aber wissen, dass solche "Frustrationen" nicht freudig angenommen werden, sondern Ihr Kind versuchen wird, seine Wünsche durchzusetzen. Auch an dieser Stelle ist das Konzept der liebevollen Klarheit oft hilfreich. Wenn Sie klar sind, dass Sie bestimmte Berührungen nicht wollen, geht es darum das deutlich zu machen und durchzusetzen. Diese Haltung ermöglicht, die Wünsche des Kindes nicht schlimm oder ärgerlich finden zu müssen, und sie ohne Ärger begrenzen zu können. Sie muten Ihrem Kind ja nichts Schlimmes zu, sind weiterhin dabei, begrenzen aber den Spielraum. Wenn man sich ärgert, wird schnell ein Machtkampf daraus und da verlieren beide. Also liebevoll und klar begrenzen, dabei bleiben und die Enttäuschung aushalten. So finden Sie eher zusammen neue Formen, die für beide ok sind. Dass ein Kind mit zwei Jahren keinen Körperkontakt zum Einschlafen mehr brauche stimmt in dieser Form nicht. Es ist unterschiedlich und ändert sich. Und Sie haben Recht. In der Eingewöhnungszeit würde ich, wissend, dass es zeitlich begrenzt ist, vorsichtig verändern. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 27.08.2019



Antwort auf: Einschlafbegleitung-wie lange und wie?

Noch ein Nachtrag da zu. Gestern hat die Eingewöhnung in die Krippe begonnen. Ich habe 3.5 Wo Zeit dafür, dann muss ich wieder arbeiten gehen. Ist es ok, jetzt am Einschlafritual zu arbeiten? Wegen der schon großen Veränderung des Krippenbesuchs meine ich? Andererseits: Ich mag mich einfach nicht mehr mit in sein Bett legen, halte das Fummeln nicht mehr aus! Ich bin so im Zwiespalt..

von Sonntagsgoere am 27.08.2019, 00:49