Frage: Wie geht es nun weiter?

Liebe Frau Simon, meine Tochter ist 20 Monate alt und nun haben wir vor etwa 3 Monaten das Töpfchen besorgt. Sie ist dem Töpfchen gegenüber sehr aufgeschlossen, d.h. sie spielt auch hin und wieder mit ihm und setzt sich immer wieder auch kurz drauf. Dabei ist sie angezogen. Wenn ich sie frage, wo sie zukünftig pullern wird, so zeigt sie auf das Töpfchen. Jedoch mehr ist in den letzten 3 Monaten nicht passiert. Ohne Windel will sie sich nicht drauf setzen, da läuft sie immer davon...nur angezogen und auch nur dann, wann sie es will. Wie sollte es nun weiter gehen? Das, was wir in Sachen Töpfchen bislang geschafft haben, ist zwar wchtig, aber noch lange nicht ausreichend. Ehrlich gesagt, fühle ich mich damit überfordert. Wie sollte der nächste Schritt jetzt aussehen? Ohne Windel mag sie das Töpfchen ja nicht...und man soll ja kein Druck aufbauen. Können Sie mir hierbei etwas helfen? Ich habe die Befürchtung, dass das Töpfchen bald in Vergessenheit geraten könnte und das nur, weil ich als Mutter nicht weiß, was ich als Nächstes zu tun habe... Das Töpfchen hat übrigens seinen festen Platz im Badezimmer. Finden Sie das richtig oder sollte es lieber in ihrem Zimmer stehen? Ich freue mich auf Ihre Antwort. LG, Lina

von lina2478 am 07.04.2020, 22:16



Antwort auf: Wie geht es nun weiter?

Liebe Lina Ihre Tochter ist neugierig und weiß offenbar, dass das Töpfchen eine besondere Bedeutung hat :). Wie gut! Das Trockenwerden ist ein Prozess und kann mit den Lernsituationen wie Essen und Schlafen verglichen werden. Nicht nur der Elternwille ist entscheidend für das Erlernen des gezielten Ausscheidens, sondern auch der des Kindes...Zudem braucht es eine körperliche Reife, die die Wahrnehmung des Blasen- und Darmdrucks zeigt. Etwa um das zweite Lebensjahr nimmt ein Kind im Durchschnitt diese Zeichen gezielt wahr und reagiert auch darauf.Demnach hat Ihre Tochter noch eine ganze Weile Zeit :). Oder haben Sie bereits jetzt schon den Eindruck, dass Sie "spät" dran sind, das Trockenwerden zu forcieren? Lassen Sie Ihre Tochter im Sommer einfach ohne Windel herumlaufen und sich selbst spüren und beobachten, wie es sich anfühlt, wenn plötzlich der Urinfluss geschieht. Ihre Tochter wird erstaunt sein, was sie beobachtet :)). Die Reaktion kann sehr unterschiedlich sein. Von überrascht, erfreut, neugierig, ängstlich, stolz, empört oder auch ignorierend ;).... Ihre Aufgabe ist die Begleitung und Erklärung, was geschehen ist und dass dies bei Mama und Papa genauso ist... Im Vorfeld können Sie Ihre Tochter bereits viele Male mit ins Bad zum Toilettengang nehmen. Sagen Sie der "Pipi" Tschüß und lassen Ihre Tocher z.B. spülen... Vielleicht entscheidet sich Ihre Tochter auch ganz gegen das Töpfchen und möchte sofort auf die Toilette wie Mama und Papa. Aber das Töpfchen kann auch in der Wohnung/ im Garten flexibel mitgenommen werden, so dass die Gelegenheit besteht, dieses schnell zu erreichen. Wenn Sie merken, dass Ihre Kleine den Harndruck/ Stuhlgang wahrnimmt, dann bieten Sie feste Zeiten an. Z.B. vor/nach den Schlafenszeiten. Oder Ihre Tochter sucht ihre ruhige Zeit für das große Geschäft in die Windel, so bieten Sie das Töpfchen oder dieToilette an. Schauen Sie erst einmal, wie Ihre Tochter sich auf diese neue Erfahrung einlässt. Können Sie sich diese Ideen für Ihre familiäre Situation vorstellen und auch den Zeitpunkt des Trockenwerdens? Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 11.04.2020