Frage: Treppe steigen

Hallo Frau Simon, Wir haben da noch so einige Sachen die etwas wunderlich sind. 1. Egon (knapp 2. Jahre) hat wahnsinnige Angst vor Treppen. Wenn wir in der Stadt unterwegs sind sind kleine Treppen kein Problem aber sobald er unser Wohnhaus betritt hat er panische Angst (vermute ich) vor der Treppe selbst in unserer Wohnung die er gerne gelaufen ist krabbelt er nicht mal mehr hoch. Ich bin im 5. Monat schwanger und mein Arzt sagt ich darf nicht mehr so schwer heben. Wie kann man ihm die Angst nehmen ohne Druck auszuüben, weil soviel Zeit habe ich nicht mehr. Wir gehen jeden Tag in die Krabbelguppe und und Nachmittags auch raus. Ich kann Egon ja jetzt nicht 5. Monate zu Hause einsperren, arme Kind. Belohnung mit seinem Lieblingsspielzeug funktioniert nicht mehr. 2. Die zweite Sache ist richtig kurios. Er erschreckt sich oder richtig Angst vor Sachen die wir nicht sehen. Er kommt angerannt noch nicht richtig weinend aber man sieht ihm an das er Angst hat und zeigt in eine Richtig da ist nicht und ruft Aua oder klammert sich an uns. Ist das normal oder sieht unser Kind Sachen/Personen die wir nicht sehen. Es ist wirklich interessant. Danke, Danke, Danke Vielen Dank auch noch für die aufmunternde Antwort zum Thema Töpfchen. Ja da steht man schon ganz schon unter Druck. Aber bei der Antwort hat man wieder neuen Mut und kann ihm auch weiterhin die Zeit geben die er braucht. Und mein Mann drängelt nicht mehr so. Und danke für die tolle Arbeit die sie hier machen, weiter so.

Mitglied inaktiv - 01.12.2009, 20:40



Antwort auf: Treppe steigen

Liebe Frau Ebertz, Ihr Sohn nimmt seine Gefühle und Ängste immer differenzierter wahr, kann dies aber sprachlich nicht zum Ausdruck bringen... Kinderängste sind normal und treten bei den meisten Kinder auf, mal ausgeprägter, mal etwas geringer. Typisch ist, dass Kinder in Egons Alter Angst haben vor lauten Geräuschen und Höhen, vor fremden Menschen und Gegenständen, als auch vor Tieren, der Dunkelheit und dem Alleinsein. Diese Ängste sind wirklich eine Menge und können, wie gesagt, unterschiedlich stark wahrgenommen haben. Egon scheint offenbar Emotionen wahrzunehmen, die ihm nicht ganz "geheuer" sind. Ob für uns nachvollziehbar oder nicht- die Gefühle sind da. Diese Überwältigung der Gefühle zeigt Ihr Sohn, indem er 1. die Angst vermeidet ( keine hohe Treppe steigt) und 2. Aua ruft oder Ihren Schutz sucht, damit klar wird, er muss beschützt werden. WARUM die Treppe daheim Ihrem Sohn mehr Angst macht, als solche an fremden Orten kann ich nicht sagen. Und ja, es gibt tatsächlich esoterisch spirituelle Ansichten, dass Kinder in der Tat mehr sehen, als wir. Hier müssten Sie sich im Bereich der Wiedergeburtsfrage informieren. Ich bin dahingehend überfragt bzw. hatte ein eingentümliches Erlebnis bezügl. meiner Tochter und einer behandelnden Expertin, das mich hat sehr kritisch werden lassen. Dennoch- Kinder haben " feinere Antennen" als wir und Kinder ( meist aber erst ab dem Kindergartenalter), leben mit anderen Wesen, leben in anderen Welten ihrer Phantasie. Nach meinem Empfinden ist bei Ihrem Sohn alles ganz normal. Die näherrückende Geburt des Geschwisterkindes sollte auch nicht unterschätzt werden. Allein schon dieser Umstand kann Ihrem Sohn Anlass geben, dass etwas "anders" ist oder wird als gewohnt und er sich neu finden muss. Obwohl wir meinen, dass er dies alles noch nicht richtig verstehen mag. Aber- unterschätzten wir unserer Kinder besser nicht! Deshalb nehmen Sie das Verhalten Ihres kleinen ernst und machen ihm Mut. Geben Sie ihm Schutz und vielleicht kann es ein Ritual geben, was dem kleinen Halt gibt. Bis bald und viele Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 03.12.2009