Meine Kräfte sind am Limit - Baby wacht ständig auf

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Meine Kräfte sind am Limit - Baby wacht ständig auf

Hallo, ich hoffe, dass Sie mir erklären können oder Tipps geben können, wie ich meinem Baby helfen kann zu schlafen. Vorab: Ich habe eine 3 jährige Tochter, mit der ich bis 2,5 Jahren das gleiche durch habe. Vermehrtes schreien, nur auf Mama bezogen, Blockaden von der Geburt (Kiss) Schlafverhalten katastrophal. Dass es mich nun erneut trifft (Baby 2: 8 Monate alt), hätte ich nicht für möglich gehalten. Ich hatte bei beiden Kindern eine eher stressige Schwangerschaft, sowie eine schnelle Geburt. 1. 3 Stunden, 2. 40 Min. Ob es daran liegt, weiß ich nicht. Mein 2. Baby ist nun 8 Monate alt und wacht seit dem 3. Monat (genau wie bei Kind Nr. 1) nachts mehrfach die Stunde oder jede Stunde weinend auf und findet alleine nicht mehr in den Schlaf. Ist sehr sensibel. Ich stille nur noch 1-2 x die Nacht, einen Nuckel wird zum einschlafen akzeptiert. Trotzallem schläft er nur auf dem Arm ein. Alleine im Bett weint er sehr. Ich habe schon alles probiert. Den Papa akzeptiert er nicht zum schlafen. Er schreit sich völlig ein. So war es auch bei meinem 1. Kind. Ein zweites mal stehe ich nun nachts alleine da, obwohl ich nicht (wie beim ersten) ausschließlich stille zum schlafen. Auch tagsüber ist er ständig müde. Direkt morgens nach dem Aufstehen (45 min später) lege ich ihn erneut hin und er schläft eine Stunde. (08:30-09:30 Uhr), dann von 12:00-13:00/13:30 Uhr) und von 15:30-16:15/16:30 Uhr) Abends dann um 19:00/19:30 Uhr - 06:30 mit so viel Unterbrechung, dass ich es Ihnen schon gar nicht sagen kann, wie oft. Wir sind beim Osteopathen gewesen, haben unzählige homöopathische Medikamente ausprobiert. Er findet ganz schwer in den Schlaf und nur mit mir. Er schläft auch sehr unruhig und wacht wegen jedem kleinen Geräusch auf. (draußen z.B von Vögeln). Natürlich lernt er momentan sehr viel. In den letzten 4 Wochen sitzen und krabbeln. Er zahnt seit Monaten, bisher aber noch kein Zahn da. Jedoch ist dies ja schon seit dem 4. Monat. Es muss doch irgendwann besser werden. Was kann ich tun oder was machen wir falsch? Langsam mache ich mir Vorwürfe, dass ich etwas falsche mache, weil es nun wieder so ist. Ich bin immer für meine Kinder da. Schenke ihnen tagsüber und nachts sehr viel Nähe und Aufmerksamkeit und bin sehr geduldig und ruhig. Vielen Dank. LG

von Mellorine am 07.04.2020, 13:03



Antwort auf: Meine Kräfte sind am Limit - Baby wacht ständig auf

Liebe Mellorine Zunächst möchte ich Ihnen sagen, dass Sie nichts! falsch machen!!! Sie sind eine liebende Mutter, möchten das beste für Ihr Kind/ Ihre Kinder und tun das, was Ihnen als Möglichkeiten zur Verfügung steht :). Ich kann (leider) nur interpretieren und hoffe, ich liege damit richtig. Es scheint mir, dass es in Ihrem Leben eine hohe Anspannung gibt und derzeit noch keine Möglichkeit, ein gewisses Stress- Anspannungslevel zu reduzieren. Sie sprechen von zwei sehr stressigen Schwangerschaften, den schnellen Geburten, als auch den herausfordernden ersten Zeiten mit den Kindern. Mir fällt spontan ein, dass ich Ihnen RUHE wünschen würde. Gibt es etwas, was Sie zu all dem Familienalltag tragen müssen, was Sie arg terminiert, gedanklich fordert oder emotional belastet? Manchmal ist es nicht zwingend eine aktuelle Situation, sondern kann auch ein eigener Anspruch an sich selbst sein. Das Bild einer "guten Mutter" hat einen hohen Maßstab und ist oft mit der Realität nicht wirklich übereinstimmend. Meineserachtens durch die Medien und sozialen Netzwerke extrem beeinflusst und ein falsches Bild wiedergebend. Wie werten Sie diese Tatsache oder können Sie sich von den Vergleichsmomenten frei machen? Da die Anspannung nach meiner Einschätzung sehr hoch ist und vielleicht der Grund dessen, nicht ganz eindeutig ist, rate ich Ihnen eine Kinesiologin aufzusuchen. Diese Form der Begleitung schaut nach "innen". Eine Kinesiologin kann bei Ihnen, als auch bei Ihrem Baby durch einen Muskeltest nachschauen, welche unbewussten Gründe, für die Unruhe, Anspannung etc. da sind- woher also das schlechte Schlafen und das schwere Loslösen in den Schlaf resultiert. Die Gründe können sehr vielfältig sein. Desweiteren wird natürlich auch nach den Möglichkeiten der Begleitung geguckt. Was also kann geändert werden, damit eine Besserung eintritt :). Was halten Sie davon? Desweiteren schreiben Sie, dass Ihr Baby sehr sensibel ist. Diese von Ihnen gemachte Beobachtung ist sehr wertvoll. Denn- es gibt Babys/ Kinder, die als hochsensibel bezeichnet werden, weil sie sehr schnell überreizen und sich dieses insbesondere mit einem intensivsten Schutz- und Nähebedürfnis der Eltern ausdrückt. Aber auch mit dem erschwerten Loslassen in den Schlaf und gestörtem Schlafverhalten. Gehen Sie im Netz einmal den Stichwort " hochsensibles Baby" nach. Vielleicht entdecken und finden Sie dort Hinweise und Parallelen und erkennen Ihre eigene Situation wieder. Auch hier kann eine Kinesiologin helfen. Aber auch bereits Sie :). Reduzieren Sie versuchweise so viele Reize wie möglich und strukturieren Sie den Tag gut durch. Je weniger Neuorientierungen ein Kind hat, desto mehr Sicherheit und Ruhe kann es in sich einkehren lassen. Baden und massieren Sie Ihr Baby mit Rosenöl. Dieses Öl harmonisiert und kann helfen, das innere Gleichgewicht zu finden. Beim Massieren profitiert nicht nur Ihr Baby von den Rosenessenzen, sondern auch Sie :). Massieren Sie z.B. nach einem Bad oder als Abendritual- immer vom Herzen entfernt; also mit dem Haarstrich. Beobachten Sie die Reaktion auf die Massage und massieren nur dort, wo und wie es Ihrem Kind gefällt. Geben SIe mir gerne eine Rückmeldung, wie es Ihnen geht! Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 11.04.2020