Hallo. Mein Sohn ist jetzt 4 Monate alt und es ist eigentlich alles super. Ich stille voll (das klappt völlig problemlos), er ist ein zufriedenes Baby und schlafen tut er auch schon ganz gut. Er ist mein Sonnenschein und ich liebe ihn mehr als alles andere. Mein Problem ist, dass ich mir große Vorwürfe mache wegen meinem Verhalten in seinen ersten Lebenswochen. Die Geburt (Kaiserschnitt) war nicht ganz einfach für mich und so hatte ich viel mit mir selbst und meinen körperlichen Problemen zu kämpfen. Auch hatte ich am Anfang Berührungsängste im Umgang mit meinem Sohn, da er mein erstes Kind ist und ich auch nie viel mit anderen Babys zutun hatte und deshalb nicht recht wusste, was ich tun soll, wenn er schreit, jammert etc. Ich hatte damals das Gefühl, dass mir jeglicher Instinkt dafür fehlt, was mein Kind braucht und wie ich ihm das geben kann. Natürlich habe ich mich rund um die Uhr um ihn gekümmert, habe ihn sehr häufig gestillt und mich gewissenhaft um die Pflege (Wickeln, Baden etc.) gekümmert, aber eben immer mit einer gewissen inneren Distanz, weil sich von meiner Seite aus kein "natürlicher Umgang" eingestellt hat, sondern ich quasi nur "abgearbeitet" habe, was mir gesagt wurde, was ich tun soll (also was mir auf der Wochenbettstation beigebracht wurde, wie man ihn hält, badet etc.). Vor lauter Überforderung mit meinen eigenen körperlichen Problemen und dem Gefühl, dass mir jeglicher Instinkt im Umgang mit meinem Kind fehlt, bin ich gar nicht auf die Idee gekommen, ihn zB einfach mal so auf den Arm zu nehmen und zu kuscheln etc. Mit der Zeit wurde das viel besser und ich wurde immer sicherer im Umgang mit ihm, sodass wir heute ein (denke ich) sehr gutes Verhältnis haben und viel knuddeln und ich auch denke, dass ich mittlerweile ganz gut weiß, was er wann braucht. Nur habe ich ein ganz schlechtes Gewissen wenn ich an die ersten Wochen mit ihm denke, weil ich das Gefühl habe, ihn vernachlässigt zu haben. Es hat sicher 4 Wochen gedauert, bis ich einen "normalen" Umgang mit ihm hatte und nicht nur verkrampft versucht habe, alles irgendwie hinzukriegen. Alleine das jetzt zu schreiben macht mich sehr traurig. Was ich nun gerne wüsste: Kann sich mein distanziertes Verhalten in den ersten Wochen seines Lebens negativ auf ihn ausgewirkt haben? Und kommen solche Probleme häufiger bei Müttern vor und geht es deren Kindern trotzdem gut? Danke vorab für Ihre Einschätzung
von BiancaS. am 11.03.2024, 18:38