Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist nur fast 9 Wochen alt. Mein Vorsatz war, ihn wie seine Schwester 6 Monate voll zu stillen. Leider kam alles anders. Zunächst hatte er eine starke Gelbsucht, die ihn so stark mitgenommen hat, daß er beim Stillen ständig eingeschlafen ist und wohl zu wenig getrunken hat. Danach hatte ich eine Magen-Darm-Grippe und konnte nichts, nicht mal Wasser zu mir nehmen. Hat ihn natürlich noch weiter geschwächt. Das ganze hat dazu geführt, daß er pro Woche max. 90 Gramm zugenommen hat und erst mit 4 Wochen sein Geburtsgewicht wieder erreicht hatte. Auf Anraten der Hebamme habe ich dann in seiner 6. Lebenswoche angefangen nach jeder Mahlzeit 50 ml Aptamil HA1 zuzufüttern. Die Kinderärztin bei der U3 eine Woche später hat mir dann geraten, 100 ml zuzufüttern. Hab ich gemacht und mein Sohn hat tatsächlich zugenommen und hat jetzt ein gutes Gewicht. Aber das Stillen bereitet nur noch Probleme. Die rechte Brust,die er noch nie mochte, hat er zeitweise komplett abgelehnt (inzwischen nuckelt er immerhin schon wieder dran, wenn auch nur in der Football-Stellung), so daß ich abpumpen mußte, um die Milchproduktion wenigstens etwas zu erhalten. An der anderen Seite trinkt er auch nicht so gerne, er scheint nur noch auf die Flasche zu warten. Ich pumpe daher nach jedem Stillen auch beide Brüste ab und habe dabei zwischen 40 ml und 120 ml abpumpen können. Da ich aber eigentlich unbedingt wieder voll stillen möchte, habe ich Das Zufüttern auf 60 ml nach jeder Mahlzeit reduziert. Jetzt wird er natürlich öfter wach und will trinken, aber immer noch nicht gerne die Brust. Abpumpen kann ich aber auch nicht mehr so viel; im Moment trau ich mich auch gar nicht, weil ich ihm ja noch was für die nächste Mahlzeit lassen will. Ich weiß mir bald nicht mehr zu helfen! Glauben Sie, ich habe noch eine Chance, meinen Sohn voll zu stillen? Wenn ja, wie soll ich vorgehen? Das zufüttern langsam reduzieren oder lieber von heute auf morgen nur noch Stillen? Laufe ich nicht Gefahr, daß er wieder zu wenig trinkt und zu wenig zunimmt? Ich bin wirklich für jeden Ratschlag dankbar.Bitte bedenken Sie bei ihrem Rat, daß ich auch noch eine 22 Monate alte Tochter habe, die ohnehin schon etwas zu kurz kommt, da ich ja mit Stillen, Flasche geben und Abpumpen schon lange genug beschäftigt bin (und das im Schnitt alle 3 Stunden).
Liebe Silke, man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und RelaktationA von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Dabei müssen SIE bedenken, ob Sie das wollen und schaffen, ich kann Ihnen nur sagen, dass es anstrengend (aber lohnenswert) ist. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus mit der Sie dann in aller Ruhe besprechen können, wie Sie vorgehen können, um die Milchmenge zu steigern und Ihr Kind an die Brust zu führen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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