Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Zum stillen schon zu spät, oder kann es noch klappen?

Frage: Zum stillen schon zu spät, oder kann es noch klappen?

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich hoffe Sie können mir helfen. Meine Tochter ist jetzt 13 Wochen alt. Es war mein größter Wunsch die Kleine zu stillen, insbesondere da Sie per Kaiserschnitt auf die Welt kam, was ich eigentlich auch unter allen Umständen verhindern wollte, aber leider hatte das nicht geklappt. Im Krnakenhaus hat es mit dem Anlegen nicht so richtig geklappt und die Schwestern und Hebammen da waren leider auch keine große Hilfe. Leider wurde ich dann auch am zweiten Tag schon dazu gedrängt, dass ich zufüttern soll. Das hatte dann leider zur Folge, dass ich nur noch mit Fingerfeeding meines Kindes und Abpumpversuchen beschäftigt war und so die Kleine kaum mehr angelegt habe. Auch als ich endlich nach Hause durfte (nach vier Tagen, ich war mit den Nerven total am Ende) war leider meine Hebamme auch keine große Hilfe. Sie meinte dann nur:"Wenn es nicht klappt, dann hör einfach ganz auf!". Ich habe aber bisher immer noch nicht aufgegeben..... Meine Kleine saugt sowohl an der Flasche als auch an meiner Brust gut. Eine Saugverwirrung haben wir somit also anscheinend schon mal nicht.... Was mein großes Problem ist, ist dass ich nicht genügend Milch habe um meine Tochter satt zu bekommen. Ich habe eine Symphony von Medela ausgeliehen und habe anfangs auch immer mal wieder gepumpt, aber so wirklich viel mehr Milch habe ich damit auch nicht bekommen. Aber vielleicht habe ich auch zu wenig oft gepumpt, da mir auch irgendwie immer die Zeit gefehlt hat..... Besteht denn noch die Chance, dass ich die Milchproduktion so in gang bekommen kann, dass ich meine Kleine auch mit 3 Monaten noch satt bekomme? Wie oft sollte ich Pumpen? Oder sollte ich auch ein Brustfütterungsset verwenden und so die künstliche Milch zufüttern? Was kann ich denn machen :-( ? Ich bin wirklich recht verzweifelt und kämpfe ums Stillen, aber es will einfach nicht so klappen.... Vielen Dank schon einmal für die Hilfe von einer verzweifelten Binchen78


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Liebe Binchen78, es tut mir so leid, dass euer Start alles andere als befriedigend für dich und dein Baby verlaufen ist. Doch ja, du hast durchaus eine Chance, auch wenn es viel Mühe mit sich bringt, denn du wirst dein Kind sehr oft anlegen und mit Methoden wie dem "Super-Wechselstillen" deine Milchbildung erhöhen. Das Abpumpen erlaubt keinen Rückschluss auf die verfügbare Milchmenge, da ein Baby beim Saugen an der Brust aufgrund der optimalen Saugtechnik ganz andere Mengen herausbekommt, als eine Pumpe das vermag! Und darum ist auch das Saugen deines Babys viel sinnvoller, um deine Milchmenge zu erhöhen, als häufigeres Pumpen. Vor allem, wenn dein Kind gut an der Brust saugen kann!! Ganz wichtig ist, dass du dir eine Stillberaterin vor Ort suchst, die dich zeitnah unterstützen und individuell begleiten kann. ine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis du jemanden erreichts, hier die wichtigsten Tipps: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Probiere es doch auch noch mit "Super-Wechsel-Stillen", das könnte bei euch helfen. Ich stelle dir unten die Beschreibung ein. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Lieben Gruß, Kristina "Super-Wechselstillen" soll das Baby zu einem aktiveren Saugen an der Brust anregen. Die Mutter lässt das Baby so lange an der Brust, wie es nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung schluckt. Sobald es seltener schluckt oder beginnt einzuschlafen, wird es von der Brust abgenommen. Die Mutter beugt es einige Male sanft von der Hüfte aus nach vorne, um es aufzuwecken; dann wird es an die andere Brust angelegt und wieder so lange gestillt, wie es regelmäßig schluckt. Erfolgt das Schlucken wieder seltener, lässt die Mutter das Baby aufstoßen oder beugt es in den Hüften, um es aufzuwecken, und legt es wieder an der ersten Brust an. Dieses "Wecken und Wechseln" wird 20 bis 30 Minuten lang durchgeführt, tagsüber mindestens alle zwei Stunden und nachts alle vier Stunden. Bei manchen Babys muss die Mutter möglicherweise schon nach jeweils 30 bis 60 Sekunden wechseln, zumindest in der Anfangsphase. Innerhalb von ein bis zwei Tagen wird die Mutter feststellen, dass Urin und Stuhlgangmenge ihres Kindes zunehmen und dass es regelmäßiger schluckt. Unter Umständen bemerkt die Mutter auch, dass ihre Milch ausläuft und sich ihre Brüste voller anfühlen. Dies sind Anzeichen für eine erhöhte Milchproduktion."


Mitglied inaktiv

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Und wenn es nicht zu 100% klappt, dann ist etwas MuMi immer noch besser als garkeine. Ich kenne mehrere Mamas, die weit ins erste Lebensjahr hinein parallel stillten und Pulver gaben. Es ist also auch keine absolute Entweder-Oder-Entscheidung! Alles Liebe,


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