Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zu lange Stillpausen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Zu lange Stillpausen?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, meine kleine Tochter ist 3 Wochen vor Termin zur Welt gekommen. Jetzt im Alter von 10 Tagen mache ich mir Sorgen weil sie tagsüber sehr lange schläft. Wenn ich sie nicht wecke könnte die Stillpause am Nachmittag noch weit über 5 Stunden hinausgehen. Andererseits habe ich das Gefühl sie entwickelt sich gut, das Bäuchlein wird dicker und die anfängliche Neugeborenen-Gelbsucht vergeht. Beim Kinderarzt (U2) sind auch keine negativen Aspekte aufgefallen. Trotzdem bin ich besorgt, wenn die Kleine so selten Milch fordert, denn es wäre genug da...teilweise könnte ich platzen. Nur Nachts hält mich die Kleine öfter auf Trab (mal 2 Std. Pause, mal 3-4 Std. Pause - und lange Trinkzeiten, bis zu 20 Minuten, oder 2x 15 Minuten) Ist es nun wichtig daß man einen Rhythmus erzwingt, und sein Kind spätestens alle 4 Stunden weckt? Ab welcher Länge sind Stillpausen bedenklich? Vielen Dank für die Antworten, Beste Grüße, Doris-Muriel


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Doris-Muriel, einen Rhythmus erzwingen sollte man ohnehin nicht. Bei einem gesunden, voll ausgetragenen und gut gedeihenden Kind können Sie es unbesorgt dem Kind überlassen wie lange es schläft und wie oft und in welchen Abständen es an der Brust trinken mag. Bei einem nicht gut gedeihenden Kind ist es jedoch anders. Da MUSS die Mutter die Initiative ergreifen und das Kind zum Stillen wecken. Es ist nämlich wirklich so, dass es Kinder gibt, die ihren Hunger `verschlafenA und dann nicht ausreichend an der Brust trinken. Um das Gedeihen eines Babys zu beobachten, sollte auf die folgenden Punkte geachtet werden: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass `nassA ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Das sind die Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby, die erfüllt sein sollten. Sind diese Punkte nicht erfüllt, sollte das Kind genauer angeschaut werden und eine ausführliche Beratung durch eine Stillberaterin und die Kinderärztin/arzt (die im Idealfall zusammenarbeiten) ist unbedingt anzuraten. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi Welter, vielen Dank für die Tipps und Infos. Kommenden Mittwoch steht bei uns die U3 an, da kann ich evtl. Bedenken auch nochmals äußern. Die Kleine scheint jedoch gut zu gedeihen, und ich habe es jetzt wirklich so gemacht, daß ich sie im Zweifelsfall geweckt habe. Beste Grüße, DM


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.