Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zu häufiges Stillen - 6 Monate

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zu häufiges Stillen - 6 Monate

_-athari-_

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hallo, vielen Dank für die Möglichkeit hier Fragen stellen zu können! meine Kleine ist jetzt fast 6 Monate alt und ich bin mit ihr gerade an einem Knackpunkt angelangt. Ihr Bedarf ist nämlich untertags jede Stunde, und ich kann auch nicht nebenher irgendwas machen" - sie ist extrem leicht abgelenkt, kaum dass ich ein Wort sage dockt sie sich ab, kaum registriert sie dass mein Blick woanders hingeht, sieht sie nach... sie geht mir leider echt schon am Nerv. Sie trinkt auch oft gar nicht viel, jammert aber vorher als ob sie sehr hungrig wäre. und abends clustert sie dann eine Stunde, das fände ich an sich weniger schlimm nur bin ich dann schon genervt vom ganzen Tag. nachts ist ok, alle 1-3 Stunden. ich hab das Gefühl ich muss was verändern aber ich weiß nicht wie!


Biggi Welter

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Liebe _-athari-_, für viele von uns ist es sehr ungewohnt zu sehen, wie begeistert und mit wie viel Freude ein Baby stillt. Deine Tochter verhält sich gar nicht so "brustversessen" wie Du glaubst, viele langzeitgestillte Kinder zeigen sehr deutlich wie viel ihnen das Stillen bedeutet. Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags so hoch geschlagen sind, dass das Kind keinen Weg mehr weiß, um mit sich selbst und der Umgebung ins Reine zu kommen. Deine Kleine bekommt jetzt immer mehr neue Eindrücke, welche sie verarbeiten muss und sie sucht deine Nähe und Geborgenheit. Die Tage sind einfacher, wenn das Baby am Alltag teilnehmen kann. Dazu ist ein Tragetuch das optimale Hilfsmittel. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Das Baby kann die Nähe der Mutter spüren, es wird sich an ihrem Körper beruhigen, Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und du hast mindestens eine Hand frei (und auch deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuche es einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglicht es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und die Perspektive zu teilen. Viele Kinder brauchen getragen nicht so arg oft die Brust. Würde dein Baby denn einen Schnuller nehmen? Lieben Gruß Biggi


_-athari-_

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Hallo Biggi, danke für die schnelle Antwort. Das ist echt toll :) Es ist so, dass Johanna sehr motorisch begabt ist. Mit ihren fast sechs Monaten kann sie schon drehen, sitzen, seit 3 Wochen krabbeln (nachdem sie schon robben konnte), und zieht sich seit 1 Woche zum Stehen hoch. Und natürlich ist sie immer mit dabei, bei allem was ihr Bruder gerade so treibt (außer er ist im Kindergarten). Also der Punkt mit Brust als Zuflucht, weil so viel los ist, ist sicher relevant. Ich finde Tragen auch super, allerdings finde ich es für den Beckenboden schon sehr belastend. Ich "muss" auch ihren großen (selber noch kleinen) Bruder oft noch tragen - bzw. braucht er es halt dringend - insb. wenn er wie aktuell krank ist. (Es ist auch sein größtes Eifersuchtsthema.) ...also ich möchte sie eigentlich nicht noch mehr tragen, als ich es unweigerlich zum trösten, von Zimmer A nach B bewegen etc ohnehin mache... Schnuller akzeptiert sie! Allerdings verwende ich ihn nur zum Einschlafen. Vielleicht sollte ich ihn ihr auch zwischendurch anbieten - gute Idee, danke!


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