Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Mein kleiner Sohn (15 Monate) hat Verdacht auf Zöliakie. Seine Eisenwerte waren sehr schlecht. Sein Stuhl enthält die mühsam in ihn hineinbugsierten Karotten und die Wahrscheinlichkeit liegt nahe, daß seine Dünndarmzotten die Nährstoffe nicht weitertransportieren. Zu allem Überfluß ist diese Erkrankung genetisch bedingt, und die Wahrscheinlichkeit nahe, daß ich ebenfalls so etwas habe (Aborti wegen Mangelernährung der Föten, Frühgeburt, etc.)chlich stille, hat er ja genug Kohlehydrate aber kaum noch Mineralstoffe und Vitamine. Ich hab ihn die Brust zwei Tage nur sehr selten gegeben-er hat aber nicht mehr gegesse, sondern nur mehr geweint- und in der Nacht getrunken! Der Arzt in der Kinderklinik hat nur gemeint-ich solle Matthias nun halt altersgerecht ernähren und ihm Hipp-Gläschen geben-aber ich tue seit Monaten nichts anderes. Ich bin mir sicher daß bei meinem nächsten Besuch, wenn sich nicht etwas gravierendes geändert hat, das Abstillen empfohlen wird. Ich wollte es immer Matthias überlassen, wann er aufhören will. Will ihm jedoch nicht schaden!!!! Was würdest du tun. Mein Instinkt sagt mir, weiterstillen, bei glutenfreier Ernährung meinerseits undseinerseits. Matthias ist so vorsichtig bei der Auswahl seiner Lebensmittel, daß ich das Gefühl habe, er weiß warum. Wenn ich jetzt abstille, zwinge ich ihn mit etwas klarzukommen, was er verweigern würde, wenn er die Wahl hätte (Intoleranzen von Lebensmittel werden auch schon auf glutenunverträglichkeit zurückgeführt) Aber wie lange dauert es, bis ich ihm wieder die wenigen Nährstoffe, die man nach 14 Monaten Stillzeit dem Kind zusätzlich zum Essen wieder zuführt, wieder bieten kann, und wovon lebt er in der Zwischenzeit????? Habe zwar beschlossen, mir erst Sorgen zu machen, wenn die Ergebnisse da sind, möchte jedoch schon vorher von dir hören, was du als Fachfrau dazu meinst. Entschuldige den langen Text, bin aber ein wenig durcheinander Babs und ein sehr müder Matthias PS: Hab auf der LLL-Seite einen Erfahrungsbericht einer Mami gelesen, die sich von Anfang an, strikt glutenfrei ernährt hat, und trotzdem gestillt hat. Leider ist er nicht mehr da. Weißt du wie ich an ihn rankommen könnte. Aber von Anfang an, da hat das Baby ja noch Eisenreserven, mein Entchen muß bald zum auftanken!!!!!!!
? Liebe Babs, es ist sehr schwer damit zurecht zu kommen, dass das eigene Kind vermutlich ein ernsthaften gesundheitliches Problem hat. Wenn dann noch der Gedanke kommt, dass das Stillen dem Kind schaden würde, ist es kein Wunder, dass die Mutter nur noch verzweifelt ist. Deshalb das Allerwichtigste sofort: Das Stillen und die Muttermilch schaden deinem Kind nicht, im Gegenteil es ist gut. Dr. Ruth Lawrence schreibt in Ihrem Buch „Breastfeeding: A guide for the medical profession", 5th edition 1999 im Abschnitt „Zöliakie und Morbus Crohn": „Manche chronischen Krankheiten sind besser unter Kontrolle solange das Kind ausschließlich Muttermilch erhält und die Symptome werden stärker, wenn abgestillt wird. ... Das Auftreten von Zöliakie im Kindesalter verringert sich nach Littlewood et al.. Dieser Trend wird der sich erhöhenden Stillrate und der abnehmenden Verwendung von unverarbeiteter Kuhmilch (Anmerkung: als Säuglingsnahrung) zugeschrieben. Die hinausgezögerte Einführung von Gluten im Speiseplan mag in zweiter Linie ebenfalls von Bedeutung sein. ... Die epidemiologischen Daten zeigen, dass Stillen in Familien mit Zöliakie besonders wichtig ist." In Riordan and Auerbach „Human Lactation" 2nd edition 1999 steht: „Ein Kind mit dieser Erkrankung nimmt angemessen zu und zeigt keine Symptome bis feste Nahrung, die Gluten enthält eingeführt wird. Dann tauchen die klinischen Symptome schleichend auf und werden chronisch. ... Die primäre Vorbeugung besteht darin die Familie zu informieren und Frauen, in deren Familie eine Vorgeschichte dieser Krankheit bekannt ist dazu zu ermutigen lange Zeit zu stillen und die Einführung von fester Nahrung hinauszuzögern. Die Ernährung des betroffenen Kindes muss umgestaltet werden und es Gluten muss vollkommen und auf Dauer vom Speisplan gestrichen werden, um die Aufnahme der Nahrung zu verbessern und eine Mangelernährung zu vermeiden." Überall wird darauf hingewiesen, wie wichtig das Stillen und die Muttermilch sind und zwar auch deutlich über das Alter von sechs Monaten hinaus. Muttermilch enthält nicht nur Kohlenhydrate, sondern auch Vitamine und Mineralien und schützende Stoffe, die auch dem Darm helfen. Doch ich denke, dass all diese theoretischen Überlegungen dir nicht so viel weiterhelfen werden, wie die Adresse einer österreichischen Stillberaterinnen-Kollegin, die nicht nur Still- und Laktationsberaterin IBCLC und Kinderkrankenschwester ist, sondern auch selbst betroffene Mutter. Bei Ihrem 18 Monate alten Sohn wurde die Diagnose Zöliakie bestätigt und sie hat sich sehr eingehend mit der Thematik beschäftigt und stillt ihren Sohn ebenfalls noch. Ich habe mit ihr gesprochen und sie ist gerne bereit, sich mit dir zu unterhalten. Du kannst sie unter wiedenhofer.birg@gmx.at erreichen. Alles Gute für dich und dein Kind. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Komme erst jetzt zum Antworten. Habe bei meinem Sohn und mir die ersten Untersuchungen veranlaßt. Ich möchte mich ganz herzlich bedanken, daß du mir so geholfen hast. Werde die Stillberaterin kontaktieren, sobald die Testergebnisse vorliegen. Danke! Babs
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