Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Woran liegt es nur..???

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Frage: Woran liegt es nur..???

Mitglied inaktiv

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..daß Leon seit 3 Wochen plötzlich nicht mehr durchschläft??? Er hat so lange von 20-5h durchgeschlafen und plötzlich wachte er vor 3 Wochen auf, als ich selbst ins Bett ging - so gegen 22.30h - und wollte an die Brust. Störte mich nicht so, da ich mir dachte, dass er dann ja vielleicht sogar mal bis 7h schlafen würde, aber Pustekuchen. Seitdem wacht er zusätzlich mal um 2 oder um 4 auf. Nach seiner 2. Impfe vergangenen Dienstag kam er sogar um 23.30, um 3h und um 5h. Da war ich so fertig, dass ich nur noch geheult habe. Manchmal habe ich das Gefühl, dass diese 3 Uhr-Mahlzeit für ihn nur eine Beruhigung ist, denn oft trinkt er nur 5min und schläft dann seelig ein. Manchmal trinkt er aber auch 20-30min, dann denke ich wieder, dass er ja doch Hunger hatte. Aber warum hat er so lange durchgeschlafen und plötzlich ist alles anders? Lasse ihn um 3 schon immer etwas länger maulen, falls er doch von selbst wieder einschlafen sollte. Hat aber leider noch nie geklappt. Leon ist übrigens 5 Monate alt und wird voll gestillt. Bin für jeden Tip dankbar, der mich meinem so ersehnten Schlaf wieder etwas näher bringt!!! LG, Heike


Mitglied inaktiv

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Liebe Heike, in unzähligen Ratgebern und Broschüren steht, dass ein Baby mit etwa zwei bis drei Monaten nachts längere Schlafphasen haben wird und mit etwa einem halben Jahr damit zu rechnen sei, dass es "durchschlafe". Und genau diese Erwartung, die allerdings absolut unrealistisch ist, haben dann auch die Eltern. Gleichzeitig ist der Markt überschwemmt von Büchern, in denen verschiedene Strategien propagiert werden, wie ein Baby oder Kleinkind das Schlafen "lernen" könne. Würde die Mehrzahl aller Kinder tatsächlich dem immer wieder verkündeten Schema gemäß schlafen, dann bräuchte kaum jemand alle diese Schlafratgeber und dann würde es sie auch nicht in jedem Buchladen geben. Es ist also einfach so, dass eine unrealistische Erwartungshaltung auf das reale Verhalten des Babys trifft und damit machen wir Eltern uns und unseren Kindern das Leben schwer. Vermehrtes nächtliches Aufwachen ist ab etwa vier bis sechs Monaten ein normales Verhalten bei Babys.Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte und ein vier bis fünf Monate altes Baby ist in aller Regel auch noch zu jung für Beikost. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen "Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen (die dem Kind das nächtliche Stillen "abgewöhnen"), die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden und selbst die Verfechter sprechen sich gegen eine Anwendung in diesem Alter aus, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Spannen Sie auch Ihren Partner (wenn Sie einen haben) ein. Väter können sehr wohl auch einen Teil der Kinderbetreuung übernehmen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Es kommen auch wieder einfachere Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hi, hmmm...nach einer Nacht schon völlig fertig und am Heulen?! Meine Kleine fing auch mit 5 Monaten an, nicht mehr durchzuschlafen. Das geht so bis heute...jetzt ist sie 14 Monate. Aber ich lebe noch :-) Sandra


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ah, das kenne ich... unser kind schlief auch schon bis zu 12 stunden durch, und jetzt: haargenau die gleichen zeiten! bei uns ist es mittlerweile so, dass mein sohn (8 mon) um 22.30 uhr nicht mehr trinken will, sondern nur noch zum einschlafen gebracht werden will (massieren, singen, ...). und um ca. 4.00 uhr möchte er etwas trinken und schläft dann wieder bis 7.30 uhr. durchhalten! es geht nicht nur dir so!!


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Ich hab mich wohl falsch ausgedrückt. Es lag nicht nur an dieser EINEN Nacht - es ging ja schon länger so und außerdem hatten wir auch noch nen fetten Krach hier zuhause..kam halt alles auf einmal. Dachte ja nur, daß es auch daran liegen könnte, daß er nicht mehr ganz satt von meiner Milch wird, aber das scheint ja dann doch normal zu sein mit diesen Aufwachzeiten. Ist aber schön, daß du noch lebst, dann hab ich ja gute Chancen auch noch etwas älter zu werden ;-)


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Hallo Heike, ja, du und man überlebt das auch noch VIEL länger *lach* Mein Jüngster (von 3 Kindern) wacht mit 22 Monaten auch noch so 2-3 mal nachts auf ;-) Die ersten 9 Monate wollte er mindestens alle 2 Stunden an die Brust, dann wurde es am Tag *grmpf* weniger, blieb aber in der Nacht. Mit einem Jahr waren es dann in der ersten Schlafphase mal 3-4 Stunden ... Sei froh, dass du vorher schon so lange Schafphasen hattest ;-) Ich hab heute einen Luftsprung gemacht, nachdem unser Junior mal 8 Stunden in seinem Bett und am Stück geschlafen hat. Man gewöhnt sich wirklich an alles ;-) Schau einfach nachts nicht mehr auf die Uhr, nimm dein Kind mit zu dir und dir wird es gleich viel besser gehen. LG Sandra (die andere *g*)


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leider kann ich dir keinen Rat geben. Denk immer daran, dass es viele gibt, bei denen es viiiel schlimmer ist. Es gibt Babys die schreien Tags oder auch Nachts 3 Stunden am Stück machen dann ein Päuschen um kurz darauf wieder loszulegen - und das ganze jeden Tag - über Monate hinweg. Dieses Wissen gibt mir jedenfalls immer wieder Dankbarkeit, dass ich nur 2 maximal 3 mal nachts aufstehen muß. Und von wegen ich muß nicht richtig wach werden, muß ich doch, denn ohne Gebrüll gehts nicht ab.(zum Glück nicht länger als eine halbe Stunde) Das Gefühl am morgen heulen zu müssen, weil die Nacht so scheiße war, kennen sicher die meisten Eltern. Ich wünsche euch viel Kraft. Jill


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