Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Will sie nicht gefüttert werden?

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Frage: Will sie nicht gefüttert werden?

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Liebe Biggi, erst ein mal ein dickes Lob für deinen unermüdlichen Einsatz hier in diesem Forum! Ich find das Forum Klasse! Wenn ich mal nicht weiter weiß, dann schaue ich immer bei dir vorbei ... und deine hilfreichen Worte bauen auf. Nun hab ich mal wieder ein Problemchen: Unsere Tochter Lucie ist nun 8 1/2 Monate... und mittlerweile stillen wir wieder voll. Als sie ein halbes Jahr alt war, hat sie paar Löffelchen Möhren-Kartoffelbrei bekommen, weil sie so neugierig darauf war. Mehr als ein paar Löffelchen bzw. als ein halbes Gläschen mochte sie nie. Egal was ich ihr angeboten habe, Gläschen oder selbst gekochtes, sie wollte nie mehr. Seit kurzer Zeit jedoch, lehnt sie jegliche "Löffelnahrung" ab. Sie verschließt den Mund und schiebt mit den Händen den Löffel weg. Sie möchte selbst essen. Sie nimmt die Kartoffelstücken o. ä. und steckt sie in den Mund. Gestern Abend haben wir ihr kleine Brotstückchen gegeben, die hat sie auch gegessen. Sie kaut richtig, hat jedoch noch keine Zähne. Ansonsten wird sie eben gestillt. Von der Menge her ist das jedoch alles nicht viel, was sie da so selbständig zu sich nimmt, es würde also keine Mahlzeit ersetzen. Somit ist es logisch, dass Nachts noch lange nicht an Durchschlafen zu denken ist; aber ich würde das so gern mal wieder... Doch jetzt, wo sie die Beikost ablehnt, scheint das immer weiter in die Ferne zu rutschen. Vorgestern hab ich auch noch in der Zeitschrift "Eltern" einen Beitrag gelesen, der mich den Kopf schütteln läßt. "Knigge für Babys": Mit den Händen essen ist nicht "in". Doch was ist den Eltern zu empfehlen, deren Kinder den Löffel ablehnen??? Wie soll ich ein 8 1/2 Monate altes Kind ne Gabel in die Hand drücken und zu verstehen geben: "nimm doch bitte die Gabel, damit schmeckt es auch mir besser". Wie ist ihre Meinung dazu? Und wie kann ich Lucie Beikost schmackhafter machen, was kann ich ihr eigentlich alles anbieten? Ansonsten ist Lucie sehr aufgeweckt und neugierig. In den letzten zwei Wochen hat sie das Krabbeln gelernt und sich allein hinzustellen. Sie zieht sich an allen möglich Sachen selbst hoch. Liebe Grüße Kristina und Lucie


Biggi Welter

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? Liebe Kristina, Danke für das Lob Zunächst möchte ich Sie trösten, was das Schlafverhalten betrifft: die Menge der Beikost macht es nicht aus, ob ein Baby durchschläft oder nicht, selbst wenn Ihr Kind große Mengen an Beikost essen würde, wäre dies keine Garantie für längere Schlafphasen in der Nacht. Natürlich kann ein acht Monate altes Kind nicht „ordentlich mit Besteck" essen und dazu kommt, dass Essen eine sinnliche Erfahrung ist und da gehört auch das fühlen mit dazu. Sicher wird niemand sein Kind dazu auffordern hemmungslos herumzumanschen, aber für eine konkrete Anleitung zu guten Tischmanieren und Essen mit Messer und Gabel ist es definitiv jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt. Um Lucie die Beikost schmackhafter zu machen, empfehle ich das Anbieten von fingergerechter Nahrung zum Selberessen. Das kann oft den Durchbruch erzielen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen (was es dann vielleicht sogar tut, auch wenn es die gemuste Form ablehnt). Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Setzen Sie auf den Nachahmungstrieb des Kindes und bieten Sie ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt). Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nach dem was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn Sie zum Beispiel nie gekochte Karotten essen, dann kennt das Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen. Und haben Sie Geduld, sie wird es schon lernen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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