Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

will keinen Brei

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: will keinen Brei

blah

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Meine Tochter ist 8,5 Monate und hat seit sie 4,5 Monate alt war, Brei bekommen. Sie wollte von unserem Teller naschen usw. Seit 2 Monaten aber verweigert sie jeden Brei. Ok, hie und da nimmt sie einen Keks oder Obst, also stückige Sachen sind kein Problem. Ich hab alles versucht, hab Nudeln (die sie noch gemocht hat) mit Brei verschmiert, seitdem nimmt sie keine Nudeln mehr... Hilfe! Ich stille wieder quasi voll und kann/will nicht mehr! Wie bekomm ich sie dazu, dass sie wieder Brei isst?


Biggi Welter

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Liebe blah, es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, dass sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probier es einfach einmal aus. LLLiebe Grüße Biggi


blah

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Danke, Biggi! Genau so ist es, sie nimmt nur Sachen an, die sie selbst in den Mund steckt. Bei Brei steckt sie nicht mal die verschmierten Finger in den Mund. Natürlich gebe ich Fingerfood. Die Bandbreite ist groß: von Spargel bis Kirsche hat sie von allem probiert. Aber halt nur probiert. Mehr als 2-3 Bissen isst sie nicht. Entweder wird es dann nach langem Kauen ausgespuckt ode halt nicht akzeptiert. Irgendwie ist das Essverhältnis 90% Stillen 10 % Fingerfood und ich schaffe es nicht, es zu ändern. Sie hat z.B. Nektarine auf dem Tisch (liebt sie) und trotzdem wendet sie sich zu meiner Brust und packt sie aus... Ich hab auch probiert, sie dem Papa zu überlassen. Ich hab ihm FIngerfood und zur Not Pre zurückgelassen und bin gegangen. Ergebnis: sie hat nichts gegessen (Pre hat sie nach 2 Schluck verweigert) und ist schreiend eingeschlafen...


Biggi Welter

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Liebe blah, dein Kind ist gerade erst acht Monate alt und damit noch am Beginn der "Beikostkarriere" und in dieser Zeit sollte der Begriff "BEI Kost" wörtlich verstanden werden. Beikost ist etwas, was die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt. Es ist deshalb normal und richtig in Verbindung mit der Beikost zu stillen, nicht zuletzt deshalb, weil auf diese Weise bestimmte Bestandteile der Beikost vom Kind besser verwertet werden können. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Mach dir und deinem Kind also keinen Stress, alles ist gut so :-). LLLiebe Grüße, Biggi


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