Frage: Wildes Zappeln beim Stillen

Hallo, seit ca. 2 Tagen zappelt mein 6-wochen-altes Baby enorm beim Stillen. Das ganze beginnt immer nach ca. 5 Minuten Trinken. Seine Beine und Arme zappeln dann heftig und er lässt permanent die Brustwarze los, nur um sie dann direkt wieder zu suchen. Zudem drückt er sein Gesicht extrem in meine Brust und zerrt an meiner Brustwarze. Teilweise fängt er sogar an zu weinen. Ich bleibe sehr ruhig, geb ihm immer wieder die Brustwarze, nehm ihn hoch zum Bäuerchen, wechsele die Seiten und stille auch bergauf, das Gezappel hört nicht auf und macht das Stillen zu einer echten Geduldsprobe und mittlerweile unerträglich und nicht mehr schön, vermutlich für uns beide. Ich denke nicht, dass er saugverwirrt ist, weil ich ihn, bevor es losgeht, eindeutig schlucken hören kann und er auch entspannt wirkt. Mein Milchspendereflex ist auch nicht zu stark, es können keine Blähungen sein, die ihn quälen, da sein Bäuchlein sich weich anfühlt, und Reflux kann es auch nicht sein, da er nicht spuckt.  Zudem bin ich vor einer Woche von einer 1-wöchigen Zwiemilchernährung zurück auf Vollstillen umgestiegen. Sein Stuhlgang sieht im Prinzip normal aus, jedoch finden sich, wenn auch wenig, dunkelgrüne Anteile darin. Kriegt er zu wenig von der kalorienreicheren Muttermilch? Was hat es mit seinem Gezappel auf sich?  Ich hoffe sehr, Sie können mir Rat geben, da ich erneut über das Abstillen nachdenke.  Vielen Dank schonmal. LG

von Jules McGee am 05.04.2016, 10:34



Antwort auf: Wildes Zappeln beim Stillen

Liebe Jules McGee, ich denke schon, dass das Baby nicht ganz korrekt trinken kann und verwirrt ist. Der Milchspendereflex wird mehrmal ausgelöst und ich glaube, dass dein Baby das nicht so gut schafft. Bekommt dein Baby einen Schnuller im Moment? Wenn ja, lass diesen mal konsequent weg, in leichteren Fällen ist das schon die Lösung. Hast du mal geschaut, ob es eine Stillberaterin in deiner Nähe gibt?? Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis du jemanden erreichst oder sich die Situation wieder entspannt, helfen hoffentlich auch diese Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 05.04.2016