Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wieder stillen?

Frage: Wieder stillen?

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Welter! Ich habe folgendes Problem: Nach der Geburt meines Spatzes ging alles drunter und drüber ( erst hatte ich mit dem hohen Blutverlust --> unvollständige Plazentaablösung zu kämpfen und war die ersten Tage nach der Geburt total fertig und dann mussten wir vier Tage nach Entbindung wegen einem Billiwert von über 20 für vier Tage in die Kinderklinik zur Photo- und Infusionstherapie, wobei ich kaum geshclafen habe, aus Sorge,dass er sich die Inusionsbraunüle rausreißt) Am 10. Lebenstag von Lenny kam wohl ein Wachstumsschub oder er hat auch mit den ganzen Streß (ständige Blutentnahmen, etc) zu kämpfen gehabt, auf jeden Fall war er trtrotz Anlegen und Stillen nur noch am quengeln und weinen. Irgendwann in der NAcht war ich dann so fertig dass ich dachte, mein Kind hat Blähungen weil ich was falsches gegessen habe oder ihm reicht die Milch nicht (obwohl ich eher zuviel Milch hatte). War so furchtbar überfordert mit allem und auch mit dem Großen (3 Jahre) der ja auch meine Aufmerksamkeit brauchte. Da meine Habi mich nach der Bestimmung des Billiwertes hängenlassen hat und sich nie wieder gemeldet hat, stand ich aufeinmal allein mit allem dar: der Nabel, der gerade abgefallen war, der Milchstau, mit den Bedenken, meine Milch sei "schlecht" für Lenny. Ich ´beschloss abzustillen. Lenny bekam Aptamil und ich nahm zwei Abstilltabletten (vom Notarzt), weil der Milchstau immer shclimmer wurde und nichts half. Da die Tabletten so furchtbare Nebenwirkungen hatten,nahm ich sie aber nicht weiter und versuchte es mit ausstreichen und Quarkwickeln und Salbeitee. Lenny hatte trotz des Nichtstillens Blähungen und es wurde auch anch der Umstellung auf Comformil nicht besser, nur das dr Stuhl nun wieder schön weich ist. Nachdem nun zwei Wochen vergangen sind und sich alles wieder eingependelt hat, denke ich , dass ich im Streß überreagiert und die falsche Entscheidung getroffen habe zum Thema abstillen. Ich komme mir schuldig vor, zumal Lenny nun jeden abend seit einer Woche ab ca. 19 Uhr bis 23.00 Uhr am weinen ist und auch ads Ausweinenlassen wie in der Bröschüre "tränenreche Babyzeit" mir eher vorkommt als würde ich alles schlimmer machne. Im Tragetuch ist er ruhiger... ich glaube, dass er einfach ganz viel Wärme braucht und die habe ich ihm genommen, als ich ihm das Fläschchen gab... Ich frage mich nun, ob ich die Milchproduktion wieer ankurbeln und wieder stilen kann. Milch habe ich immer ncoh, muss sie ab und an nopch austreichen und beim Fläschchengeben läuft die Miclh auch noch. Lenny bekommt die Aventfläschchen und ich habe mal gestestet, er nicmmt auch noch die Brust. Macht es sinn und ist es überhasupt möglich, den Milcheinschuss wieder hinzubekommen und Lenny zumindestens im Rahmen einer Zwiemilchernährung zu stillen? Oder würde ich ihn mit der Umstellung nichts Gutes tun? Wenn es gehen könnte, was müsste ich dafür tun? Abpumbpen? Anlegen? Sorry für den langen Text... LG Finnja


Biggi Welter

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Liebe Finnja, Du hast keine leichte Zeit hinter dir und mein volllstes Mitgefühl! Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und RelaktationA von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin (auch hier im Still-Shop) erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die dich bei deinem Vorhaben unterstützen kann. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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HAllo nochmal: also, falls es wieder sinn macht zu stillen, bekommt Lenny dann eigentlich genug? ICh meine, wann wäre die Milch denn wieder so nährreich, wie Lenny es bracuht und wie lange muss ich dann zufüttern, bis ich ganz umstelle? Würde ihn so gerne beim nächsten Mal, wenn er wach wird anlegen aber ggeht das? GLG Finnja


Mitglied inaktiv

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Hallo Finnja, das Thema ist nicht ganz einfach. Biggi kann Dir das bestimmt genauer sagen. Such Dir am Besten auch eine Stillberaterin vor Ort (und ruf Deine Hebamme nochmals an oder suche Dir eine andere - Probleme habt Ihr doch nun, und da zahlt die Krankenkasse die Hebamme wahrscheinlich sogar noch länger). Du solltest Deine Milchproduktion so schnell wie möglich wieder ankurbeln: Ich würde den Kleinen auf jeden Fall anlegen, wenn er Hunger hat. Wenn er danach noch nicht satt ist, kannst Du ihm vielleicht vorübergehend noch Säuglingsnahrung geben (evtl. aus dem Becher, damit keine Saugverwirrung entstehen kann). Und lege ihn oft an. Wenn Deine Brustwarzen das schon abkönnen, kannst Du ihn ruhig auch an der Brust nuggeln lassen, daß kurbelt bestimmt auch Deine Milchproduktion an. Auf Nuckis würde ich ganz verzichten (wg. Saugverwirrung, außerdem soll er Deine Brust stimulieren und nicht den Nucki). Milchbildungstee hat bei mir auch Wunder gewirkt. Und gönne Euch Ruhe! Ich denke, daß es auf jeden Fall Sinn macht, ihn wieder an die Brust zu nehmen. Stillen hat sooo viele Vorteile für Mutter und Kind. Ich hoffe, ich hab Dir ein bißchen helfen können. Biggi antwortet bestimmt auch bald. Ganz liebe Grüße & halte Durch! Bienchen Wenn Du was lesen willst: Es gibt im Shop der www.lalecheliga.de ein Buch "Stillen eines Adoptivkindes und Relakation" und ein Infoblatt zur Steigerung der Milchproduktion.


Biggi Welter

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Liebe Finnja, Du kanst ihn immer anlegen und deine Milch ist auch nahrhaft, allerdings wird die Menge nicht sofort ausreichend sein. Sprich mit einer Kollegin, wie Du vorgehen kannst, sie kann beurteilen, wie dein Kind an der Brust trinkt und wie viel Ersatzmilch Du täglich verringern kannst. LLLiebe Grüße Biggi


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