Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wieder stillen?

Frage: wieder stillen?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi, meinen Sohn (jetzt 6 Wochen) habe ich 2 Wochen lang gestillt. Abgestillt habe ich letztendlich wegen einer Brustentzündüng, die recht heftig war (Ich war die 2 Wochen eigentlich nur krank). Hatte zwar Penecilin erhalten, es wurde auch besser, aber leider nicht schnell genug. Zum Schluß hatte ich keine Milch mehr, mir lief der Schweiß runter, wenn der Kleine Hunger bekam, und da beschloß ich dann aufzuhören. Meine Brustwarzen (vor allem die "Spitzen") waren auch total verkrustet, so daß ich erst mal die Brust von den Krusten befreien mußte, bevor ich anlegte. Ich würde es gerne aber nochmal probieren. Meine 1. Kind habe ich auch recht lang gestillt, und es hat doch auch Spaß gemacht ... Kannst Du mir bitte Tipps geben, wie ich es am besten anstelle? Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß es klappt? Es läuft bei mir immer noch Milch aus, wenn ich dem Kleinen das Fläschen gebe. Kann das ein gutes Zeichen sein? Vielen Dank für Deine Hilfe und viele Grüße Angela


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Angela, prinzipiell ist eine Relaktation denkbar. Eine Relaktation erfordert Geduld und Beharrlichkeit. Am besten ist es, wenn sie durch eine Stillberaterin begleitet wird, die darin Erfahrung hat. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste wieder zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt läßt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3-932022-02-5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und jeder LLL-Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation wie bereits erwähnt sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss, was nicht immer der Fall ist. Manche Babys sind einfach nicht mehr bereit, das Saugen an der Brust zu lernen und die Brust anzunehmen, bei anderen geht es erstaunlich schnell und problemlos, selbst wenn sie schon etwas älter sind. Ob dein Kind bereit sein wird, die Brust anzunehmen, kann ich nicht vorhersagen. Einen Versuch ist es sicher wert, wenn Du es willst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Vielleicht hilft dir ein direktes Gespräch mit einer Stillberaterin, sich über deine Gefühle klar zu werden und dann zu entscheiden, ob Du es tatsächlich mit einer Relaktation versuchen magst. Außerdem kann die Kollegin dir dann auch gleich nochmals zeigen und erklären, wie Du korrekt anlegst und woran Du erkennst, dass dein Kind richtig saugt, denn deine Beschreibung der „verkrusteten" Brustwarzen weist auf Probleme beim Anlegen und /oder Ansaugen hin. LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.