Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist 14,5 Monate alt und eigentlich wollte ich ihn so lange stillen, wie er will. Seit einiger Zeit ist sein Stillbedürfnis jedoch so stark angestiegen, daß mir das ein bißchen zuviel wird. Vormittags will er vier bis sechsmal gestillt werden, nachmittags nimmt das Bedürfnis etwas ab (1 bis 2 x) und nachts jetzt auch bis zu vier Mal. Erst dachte ich, das ist eine Phase und hört schon wieder auf, aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß eher das Gegenteil der Fall ist. Ein besonderes Ereignis hst es auch nicht gegeben, das ist eher sukzessive immer mehr geworden. Dazu bekommt er natürlich auch 3 x täglich seinen Brei und zwischendurch auch Zwieback, Obst usw. Was zu trinken biete ich ihm auch regelmäßig an, die Flasche hat er allerdings nie genommen. Eigentlich gönne ich es ihm ja auch, wenn er noch gestillt wird, aber doch nicht soo viel und vor allem auch nachts nicht immer öfter. Ich weiß nicht so recht, wie ich davon wieder weg kommen soll, aber ich ertrappe mich bei dem Gedanken, daß ich froh wäre, wenn das aufhören würde. Was können Sie mir raten? Und wie finde ich eine Stillgruppe mit anderen Langzeitstillenden? Herzlichen Dank!
? Liebe Tessa es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Kind in diesem Alter häufig gestillt werden will oder auch (mehr oder minder plötzlich) wieder häufiger nach der Brust verlangt. Vor allem wenn ein Kind gesundheitlich angeschlagen ist, kann es sogar so sein, dass es vorübergehend jegliche ander Nahrung verweigert und wieder voll gestillt wird. Ein weiterer Punkt ist, der, dass viele Kinder immer dann, wenn ein neuer Entwicklungsschritt gemeistert wird wieder vermehrt (und vehement) nach der Brust verlangen, quasi als sicherer Hafen und Halt in der stürmischen Zeit, wenn Neuland erobert wird. Doch auch ohne „Besonderheiten" ist häufiges Stillen in diesem Alter nicht selten. Sicher ist ein 14 Monate altes Kind noch nicht in der Lage alles Gesprochene bis ins letzte Detail zu verstehen, doch ich denke, dass der erste Schritt für euch sein sollte, dass Sie mit Ihrem Kind darüber sprechen, wie es Ihnen geht und was Sie nicht mehr möchten. Dann könnt ihr als Eltern eine Art Plan machen, wie ihr vorgehen wollt, um das Stillen etwas einzuschränken. Stillen nach Bedarf ist bei einem Kind über einem Jahr nicht mehr ein so eng gefasster Begriff wie bei einem kleinen Baby und liebevoller Konsequenz lassen sich auch bei einem Kind in diesem Alter in einem gewissen Rahmen Regeln aufstellen. Selbstverständlich wird sich nicht von heute auf morgen eine plötzliche Änderung ergeben, das geschieht in kleinen Schritten und selbstverständlich werden Sie mit Rückschritten rechnen müssen, doch mit viel Liebe und Beharrlichkeit, könneneinen Weg finden, dass ihr wieder zu einer harmonischen Stillbeziehung finden werdet. Punktuelles Abstillen erfordert Geduld, liebevolle Konsequenz und vor allem den festen Willen der Mutter, die sich ganz sicher sein muss, dass sie wirklich so handeln will. Sie können als Übergangslösung mit Ihrem Kind vereinbaren, dass es in bestimmten, klar erklärten und für das Kind erkennbaren Situationen nur ganz kurz trinken darf und so einen allmählichen Übergang schaffen. Viel Ablenkung kann durchaus hilfreich sein. Probieren Sie es mal aus. LLLiebe Grüße Biggi Welter