Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie weiter?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie weiter?

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Hallo liebe Beraterin, folgende Gedanken mach ich mir zur Zeit: Lena ist 13 Monate und ich stille sie noch abends n.d. Essen und morgens gg. 4 Uhr. Zur Zeit schläft sie sehr unruhig, sodaß es auch schon mal um 1 Uhr sein kann. Ein 2.mal gg. 6 Uhr schafft dann die Brust nicht so gut... Lena mochte bis gst. überhaupt keine Flasche (trinkt gut a,d. Tasse) bis mein Mann meinte einen Tee zu machen. Und wie selbstverständlich trank sie... Unerklärlich? Sollte sie mehrmals nachts kommen, ist dann eine Flasche mit Milumil Kindermilch ok. Habe momentan gar keine Ersatznahrung im Haus, was kommt in Frage? Sie hatte ja noch nie diese "Kunstmilch", gibts da eine die die Stillgewohnten Kinder gleich mögen? Nächste Woche bin ich für 2 Nächte nicht zuhause, kann ich dann nachher weiterstillen, oder war`s das dann? Dann noch etwas: Ich stille wirklich gern, aber mach mir Sorgen. Denn umsolänger man es tut, wird es dann nicht umso schwerer die Maus abzustillen, sie sitzt nachts im Bett und macht "Bitte, bitte" und nach der ersten Seite sagt sie "ma" - also noch mal... Ich will es uns beiden ja nicht schwerer machen, als es so schon sein wird, haben Sie die ultimative Idee für uns? Danke fürs Lesen. Schön das man Sie fragen kann. Ivonne


Biggi Welter

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Liebe Ivonne, generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Ab dem ersten Geburtstag können Sie Vollmilch anbieten, die dann auch nicht mehr verdünnt werden muss. Sie können natürlich auch die Kindermilch anbieten. Wenn Sie für zwei Nächte nicht da sind, stillen Sie nicht automatisch ab. Wahrscheinlich wird sich Ihr Baby voller Freude auf Sie stürzen und an die Brust wollen. Bitte denken Sie daran, während Ihrer Abwesenheit daran, dass Sie die Brust ausstreichen oder abpumpen, um einen Milchstau zu verhindern. Jedes Kind stillt sich irgendwann von selbst ab. Der Abstillprozess gehört zur Entwicklung eines Kindes wie Krabbeln Lernen, Laufen Lernen oder Sprechen Lernen. Wird es dem Kind überlassen, wann es sich abstillt, so geschieht dies selten vor dem zweiten Geburtstag in vielen Fällen etwa mit drei Jahren, es gibt aber auch Kinder, die sich länger Zeit lassen. Das durchschnittliche weltweite Abstillalter wurde lange Zeit mit vier Jahren und drei Monaten angegeben, durch die aber leider sinkenden Stillzahlen ist auch diese Zahl inzwischen gesunken. Es ist sicher schwieriger ein Kleinkind, das sich mitten in seiner Ich findungsphase oder einem Entwicklungsschub befindet abzustillen, als ein Baby, das sich noch nicht so gut ausdrücken und wehren kann. Ganz allgemein ist es so, dass das längere Stillen sich positiv auf die langfristige Gesundheit eines Kindes auswirkt (nicht zuletzt deshalb wird von der WHO eine mindestens zweijährige Stillzeit für alle Kinder empfohlen). Außerdem möchte ich Ihnen das Buch "Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. umgarner empfehlen. Das Buch ist im Buchhandel oder bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin oder im Stillshop auf dieser Seite erhältlich. LLLiebe Grüße Biggi


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