Mitglied inaktiv
hallo ! ich habe da ein paar fragen. Meine tochter 7 1/2 mo. alt wird noch immer in der früh, vorm. nachm. und 1x in der nacht gestillt. zu mittag bekommt sie gemüse mit dem löffel und abends reisschleim aus der flasche (die gibt ihr mein mann) 1) kann ich sie überfüttern, wenn sie immer noch zusätzlich die brust bekommt, auch wenn sie vorm. und nachm. feste nahrung bekommt ? dachte zum durstlöschen oder so. oder ist wasser da besser ? 2) wie lange habe ich milch ? wenn ich nur mehr 1x am tag stille, kann ich das auch noch 7-8 monate so tun, oder versiegt die milch dann, wenn nur mehr 1x täglich gesaugt wird ? 3) finden sie es auch so schlimm, das julia an meiner brust abends einschläft, und sie noch nicht allein einschlafen kann ? ich und meine tochter genießen das stillen und deshalb möchte ich noch so lange wie möglich ruhig noch mal 7-8 mo. stillen, wenn die kleine das auch will. ist das ok? danke für die hilfe mfg. renate
? Liebe Renate, Sie können so lange stillen, wie es Ihnen und Ihrem Kind gefällt. Von so renommierten Organisationen wie der WHO (Weltgesundheitsorganisation) wird ausdrücklich eine sechsmonatige Vollstillzeit und daran anschließend das Stillen bis mindestens zum zweiten Geburtstag des Kinde und darüber hinaus so lange wie Mutter und Kind es wollen empfohlen. Mit Muttermilch, auch in Verbindung mit Beikost, kann ein Kind nicht überfüttert werden. Wasser ist zwar das optimale Getränk für Baby wie für Erwachsene, doch ein Kind darf während der gesamten Stillzeit nach Bedarf gestillt werden und Stillen in Verbindung mit Beikost ist sogar sinnvoll, da dadurch die Verwertung bestimmter Inhaltsstoffe der Beikost gefördert wird. Es lässt sich nicht vorhersagen, wie lange Ihre Milchproduktion sich mit einmaligen Stillen innerhalb von 24 Stunden aufrecht erhalten lässt. Viele Frauen stillen noch Jahre nur einmal am Tag, bei anderen genügt diese seltene Stimulation nicht mehr, um die Milchbildung ausreichend in Gang zu halten. NEIN, ich finde es nicht schlimm, dass Ihr Kind an der Brust einschläft. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Ein kleiner Mensch ist nicht dafür gedacht, dass es alleine irgendwo abgelegt wird. Menschenbabys gehören in die Kategorie der Traglinge, die den anhaltenden Körperkontakt mit der Mutter brauchen. „Ableglinge" sind eine Wunschvorstellung unserer Gesellschaft, aber bisher wurden noch keine Säugelebewesen dieser „Art" gefunden. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo! Ich habe mich wirklich gefreut, Deinen Beitrag zu lesen. Man trifft in Stillforen eher auf Frauen die Probleme haben oder abstillen wollen. Auf Deine Fragen: Stillen kann man sehr, sehr lange. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt 2 Jahre, im Durchschnitt werden die Kinder auf unserer Welt 3 (!) Jahre lang gestillt. (Nebenbei: mein Opa ist sogar bis zum 5 Lebensjahr gestillt worden. Er war ein sehr liebenswürdiger und ausgeglichener Mensch. Aber glaube nicht, daß es nur am Stillen gelegen ist. ;) Ich selbst stillen meine Tochter, gerade ein Jahr alt geworden, im Durchschnitt drei Mal pro 24 Stunden. Überfüttern kann man die kleinen Knirpse in der Regel nicht. Sie haben von Natur aus ein sehr gutes Gefühl, das ihnen sagt wann sie Hungen haben und natürlich, wann sie auch satt sind. Du brauchst nur darauf eingehen, was Du auch bereits tust. Natürlich je weniger Du stillst, um so weniger wird auch die Milch. Aber auch in dieser Milch sind alle wichtigen Abwehrstoffe usw. in konzentrierter Form enthalten. Und noch ein Wunder: Man kann die Milchprduktion ankurbeln. Wenn das Kind krank ist, wie mein Spatz z.B. letzte Woche, will es oft nichts andres haben als Muttermilch. So habe ich die letzten 10 Tagen fast ausschließlich gestillt, bis 8 Mal am Tag, so daß die Milchmenge beträchtlich angestiegen ist. Jetzt geht sie allmählich zurück. Ich hoffe, Dich etwas weitergebracht zu haben. Viel Glück und eine lange und schöne Stillzeit!
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