Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie lange kann ein Stillvorgang dauern?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie lange kann ein Stillvorgang dauern?

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Weller, mein Sohn ist heute einem Monat alt, ich habe mit Notkaiserschnitt entbunden und vieles ist danach schief gegangen, so dass ich bisher noch nicht (voll) stillen konnte. In der Klinik hat er etwa halb\halb Brust und Premilch bekommen, nach den Stillproben dort zu urteilen. Von der Tendenz eher mehr Premilch. Seit ich zu Hause bin, weiss ich natuerlich nicht mehr, wieviel er aus der Brust bekommt. Ich lege ihn immer vor dem Zufuettern zuerst an. Das Hauptproblem ist, dass mein Kind, egal, wann ich ihn anlege, wach oder schlaefrig, satt oder hungrig, sehr sehr langsam und vorsichtig trinkt, lange Pausen macht und zwischendurch einschlaeft, ohne von der Brust zu gehen. Und ich mir darueber unklar bin, ob er wirklich trinkt oder nur nuckelt und ob er ueberhaupt die Chance hat zu trinken, d.h. ob ueberhaupt (genug) Milch vorhanden ist. So kamen z.T. biz zu 2-Stunden Stilleinheiten zustande, es koennte wohl auch immer endlos so weiter gehen, nur ich habe dann irgendwann keine Kraft mehr. Auch natuerlich, weil ich mich frage, ob es etwas bringt, da er hinterher doch noch hungrig ist und eine ganze Flasche Premilch trinkt. Daher meine Fragen: Wie lange, denken Sie, sollte ich versuchen zu stillen, bis ich nachfuettere? Gibt es eine Moeglichkeit herauszufinden, ob er durch meine Stillversuche ueberhaupt etwas bekommt? Vielen Dank fuer Ihre Hilfe!


Biggi Welter

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? Liebe Vivica, ich kann Ihnen nur dringend ans Herz legen, sich so schnell wie möglich an eine Stillberaterin in Ihrer nähe zu wenden. Das was Sie schildern klingt nach einem Kind, das nicht effektiv saugt und solange sich daran nichts ändert, wird sich auch am Stillen bzw. der Milchmenge nicht ändern. Eine Kollegin, die Sie und Ihr Baby sieht, kann erkennen, ob tatsächlich ein Saugproblem vorliegt und Ihnen dann ganz gezielte Tipps geben, damit der Kleine lernt, wie er korrekt und effektiv an der Brust trinken muss und außerdem kann Sie mit Ihnen einen Plan ausarbeiten, wie Sie Ihre Milchmenge zusätzlich steigern können. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Vivica, du kannst dir in der Apotheke eine Babywaage leihen (meine wiegt auf 10 g genau) und dein Kind vor und nach dem Stillen wiegen. Die Differenz hat dein Sohn getrunken. Meine Tochter hat eine Trinkschwäche und war zunächst auf der Neo. Sie dazu zu bringen, eine ausreichende Menge von der Brust zu trinken hat viele Versuche sowie etliche Besuche der Stillberaterin des Krankenhauses, viel Geduld und auch die eine oder andere Träne der Verzweiflung gekostet. Ich kann dir nur raten, eine Stillberaterin aufzusuchen (ggf. Hebamme fragen) oder beim Still-Telefon eines Krankenhauses anzurufen. Bei uns klappt es derzeit nur mit Stillhütchen, weil meine Tocher so klein ist, dass sie von der Brust nicht genügend zu fassen kriegt. Aber in ca. 2 Wochen will ich unbedingt versuchen, sie "direkt" an die Brust zu bekommen. Außerdem kannst du dir auch eine Milchpumpe leihen (Rezept evtl. vom Kinderarzt oder Frauenarzt). Damit steigerst du deine Milchproduktion und kannst dem Kind außerdem Muttermilch zufüttern. Viel Erfolg und Geduld! Almudena


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