Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie kann ich die Pumpmenge verbessern?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie kann ich die Pumpmenge verbessern?

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Hallo! Erst einmal will ich mich ganz herzlich bedanken für Ihre freundliche und wirklich mutmachende Antwort, die Sie mir schon einmal geschickt haben! Ich habe noch eine Frage zum Thema Abpumpen. Meine Tochter hat schon immer sehr häufig gestillt werden wollen (tags alle 30 min.- STunde; nachts stündlich). Dazu kommt, dass sie auf Grund einer KISS-Problematik und möglichen Schmerzen auch nur an der Brust wirklich zur Ruhe kommt (wir warten noch auf einen Termin zur Atlastherapie beim Orthopäden und hoffen, dass es dann besser wird). Nun bin ich aber auch ziemlich am Ende mit meinen Kräften und es wäre toll, wenn sie einmal länger von meinem Partner versorgt werden bzw. wenn sie von ihm dann einmal eine abgepumpte Mahlzeit bekommen könnte. Seit der Geburt musste ich immer mal wieder abpumpen (erst im Rahmen einer drohenden Brustentz. und später um die Milchmenge zu steigern). Seit den ersten Anfängen bekomme ich aber nur max. 20 ml aus beiden Brüsten zusammen, obwohl ich - denke ich - fast alles Tricks schon befolgt habe (auch ihre Ratschläge aus dem Forum mit der abwechselnden Brustmassage/Pumpen etc.). Der Milchspendereflex wird auch recht bald ausgelöst, jedoch dauert der nur ca. 20 Sekunden und danach kommt fast nichts mehr. Mehrmals hintereinander lässt er sich dann auch nicht auslösen. Auch habe ich versucht, meine Tochter parallel zum Pumpen auf der anderen Seite anzulegen, um den Milchspendereflex besser auszulösen, doch das Mengen-Ergebnis war das gleiche. Kann es sein, dass meine Brust durch das häufige, aber nur kurze Trinken meines Kindes darauf "trainiert" wurde, eben oft aber nur wenig Milch bereit zu halten? Im Moment bin ich so dazu gezwungen, über den ganzen Tag verteilt mehrmals abzupumpen (dann die Flasche immer wieder in den Kühlschrank zu stellen), bis ich sie dann mit ca. 60 ml abends einfrieren kann oder am nächsten Tag verfüttern. Das ist sehr mühsam. Haben Sie vielleicht doch noch andere Tipps, wie ich langsam die Pumpmenge verbessern könnte? Ich benutze die elektr. Pumpe Symphony 2.0 von Medela. Ganz vielen Dank für einen Rat!! Herzlichen Gruß aus Berlin


Biggi Welter

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Liebe echberlin, es gibt Frauen, mit absolut reichlicher Milchmenge, die beim Abpumpen keinen einzigen Tropfen Milch gewinnen können, denn nicht jede Frau ist in der Lage sich mit dieser Maschine zu arrangieren. Es ist eigentlich gar nicht so schlecht, wenn Du mehrmals täglich kleine Portionen anpumpst, da Du so nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingreifst. Hast Du schon einmal das Handausstreichen probiert? Hier einmal eine Beschreibung der "Marmet" Technik zum Ausstreichen von Milch: 1. Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger etwa 2,5 bis 3,8 cm hinter die Brustwarze legen. o Dieses Maß, das nicht notwendigerweise den äußeren Rand des Brustwarzenhofs markiert, kann als Richtlinie genommen werden. Die Größe des Brustwarzenhofs ist von Frau zu Frau unterschiedlich. o Der Daumen liegt oberhalb der Brustwarze und die Finger unterhalb der Brustwarze, so dass die Hand ein "C" bildet. o Darauf achten, dass die Finger über den Milchkammern liegen. o Die Brust nicht mit der ganzen Hand umfassen. 2. Waagerecht in Richtung Brustkorb drücken. o Die Finger nicht spreizen. o Mütter mit großen Brüsten sollten die Brust zuerst anheben, bevor sie in Richtung Brustkorb drücken. 3. Den Daumen und die Finger nach vorne rollen, als ob gleichzeitig Daumen und Fingerabdrücke gemacht werden wollen. o Die rollende Bewegung von Daumen und Fingern drückt die Milchkammern zusammen und entleert sie, ohne das empfindliche Brustgewebe zu verletzen. o Auf die Position der Fingernägel achten. 4. Die Bewegungen rhythmisch wiederholen, um die Milchkammern zu entleeren. Anlegen, Drücken, Rollen; Anlegen, Drücken, Rollen. 5. Den Daumen und die Finger um die Milchkammern herumwandern lassen, um auch die anderen Kammern zu entleeren. Die Mutter sollte an jeder Brust beide Hände benutzen, um mehr Milch in den Milchgängen zu erreichen. Abwechselndes Ausstreichen der Milch und Brustmassage, Streicheln und Schütteln stimuliert den Milchspendereflex der Mutter. Brustmassage, Streicheln und Schütteln Stimulieren des Milchspendereflexes Du solltest: Die Milch bildenden Zellen und Milchgänge massieren. o Es wird oben an der Brust begonnen. Fest gegen den Brustkorb drücken. Die Finger kreisförmig auf einer Stelle bewegen. o Nach einigen Sekunden wechseln die Finger zur nächsten Stelle der Brust. o Diese Massage erfolgt spiralförmig um die Brust in Richtung Brustwarzenhof. o Die Bewegung ist ähnlich wie bei einer Brustuntersuchung. Die Brust vom Brustansatz zur Brustwarze hin streicheln, mit leichten, dem Kitzeln ähnlichen Bewegungen. o Die streichelnde Bewegung wird vom Brustkorb zur Brustwarze um die ganze Brust weitergeführt. o Das trägt zur Entspannung und zur Anregung des Milchspendereflexes bei. Die Brust schütteln, während sie sich nach vorne beugt, so dass die Schwerkraft hilft, den Milchfluss anzuregen. Jede Technik zum Handausstreichen sollte zuallererst sanft sein, um das empfindliche Brustgewebe nicht zu verletzen. Aus diesem Grund sollten bestimmte Bewegungen vermieden werden: o das Quetschen der Brust, da es zu blauen Flecken führen kann. o an der Brustwarze und an der Brust zu ziehen, da dadurch Verletzungen des Gewebes entstehen können. o mit den Händen an der Brust abzugleiten, da dies Hautabschürfungen verursachen kann. LLLiebe Grüße Biggi


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