Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich hoffe, es geht dir wieder besser und du hast dich gut erholt! Deine Rückkehr habe sicher nicht nur ich sehnsüchtig erwartet. Ich habe eine etwas lange Story, werde aber versuchen, mich kurz zu fassen: Meine Zwillinge wurden vor gut drei Wochen geboren und kamen erst einmal in den Brutkasten, weil sie mit 33,5 Wochen noch recht klein waren. Ich konnte sie nach dem Kaiserschnitt leider nicht gleich anlegen, sondern erst im Laufe der nächsten Tage einmal, später zweimal täglich. Schnell bekamen Sie im KH nach der Sondenernährung die Flasche. Ich habe in der Zeit etwa 6-7 x täglich zu Hause abgepumpt, was recht gut klappte, zum Schluss etwa 50 ml pro Mal. Seit einer Woche sind die beiden zu Hause und versuche ich sie an die Brust zu gewöhnen. Dafür nehme ich ein Stillhütchen, weil es anders gar nicht klappt. Bei meiner Tochter ist die Methode relativ erfolgreich, es sei denn sie ist zu müde. Bei meinem Sohn funktioniert die Angelegenheit weniger gut, weil er den Mund nicht richtig aufmacht und wenn doch mal, dann schiebt er das Hütchen mit der Zunge gleich wieder raus. Seit fünf Tagen haben wir übrigens aufgehört, mit der Flasche zu füttern. Wir nehmen statt dessen die Finger und eine Spritze. Das geht eigentlich ganz gut, und beide saugen auch ordentlich (aber wieder das Problem bei ihm, dass er den Mund nicht richtig aufmacht - allerdings kann man einen Finger doch noch leichter zwischen die Kiefer bekommen). Eigentlich sollte ich nach jeder Fütterung abpumpen, um meine Milchmenge zu erhöhen, aber oft dauert das Füttern so lange (beide nacheinander mit Windeln wechseln etwa 1,5 Stunden), dass ich dann total k.o. bin. Wenn ich mich dann mit prallen Brüsten an die Pumpe setze kommt fast nichts mehr raus, trotz warmer Kompressen und Massage. Wir füttern deswegen ungefähr 60 % HA-Milch. Ich weiß nun nicht, wie ich beide doch noch vom Stillen überzeugen kann. Hast du ein paar Tipps für mich? Ich bin ziemlich erledigt von dem Ganzen, denn zu allem Überfluss verlief der KS auch noch mit Komplikationen, sodass ich kräftemäßig immer noch nicht wieder auf der Höhe bin. Liebe Grüße Lisy
? Liebe Lisy, Danke, es geht uns wieder besser. So wie Du es beschreibst, ist es am besten, wenn Du dich so rasch wie möglich an eine Stillberaterin in deiner Nähe wendest. Der Gedanke mit dem Fingerfüttern ist sicher gut, aber dabei sollte deinem Sohn nicht der Finger in den Mund gezwungen werden, damit schafft ihr euch nur neue, zusätzliche Probleme. Wahrscheinlich braucht dein Sohn ein richtiges Saugtraining und er muss auch lernen, den Mund richtig zu öffnen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin oder eventuell auch eine Still- und Laktationsberaterin IBCLC (die allerdings nicht ehrenamtlich arbeitet) heraus. Gerade wenn es bei deinem Kaiserschnitt Komplikationen gab und auch durch die Frühgeburtlichkeit deiner Babys sollte es möglich sein, dass Du eine Haushalthilfe bekommst. Sprich einmal mit deinem Arzt darüber, ob eine ausreichende Indikation besteht und er dir eine Haushaltshilfe auf Kosten der Krankenkasse verordnen kann. So hättest Du Unterstützung im Alltag. Wenn dein Partner oder eine gute Freundin oder deiner Mutter oder Schwiegermutter dann noch lernen (aber bitte wirklich von einer erfahrenen Stillberaterin zeigen lassen, wie es richtig geht) mit der Fingerfütterung umzugehen und gelegentlich das Füttern übernehmen, kannst Du dich etwas erholen und hast auch mehr Zeit zum Abpumpen. Wichtig ist auch, dass Du eine gut und effektiv arbeitende Pumpe korrekt verwendest. Am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset (gibt es im deutschsprachigen Raum von dem Firmen Ameda und Medela). Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Scheue dich wirklich nicht, alle Hilfe, die Du für Haushalt, Wäsche, Kochen usw. bekommen kannst anzunehmen. Du musst dich von einer großen Bauch-OP erholen und hast zwei Babys gleichzeitig zu versorgen, das ist eine riesige Aufgabe. Ich wünsche dir viel Kraft, gute Nerven und bald eine problemlose Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi
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