Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe 2 Kinder ,beide sind Kaiserschnittkinder. Beim ersten war ich sehr verunsichert was das stillen anbetraf und alles war streßig zur der Zeit und ich war nur am heulen. Der kleine hat andauernd geweint und ich dachte er hat hunger und habe bestanden das er ein Fläschen bekommt, habe dann mit Tabletten abgestillt nach 3 Tagen. ICh glaubte nicht recht das ich noch Milch bekomme, dabei ist es nach dem KS ja so, daß es ja länger dauert mit dem Milcheinschuß. Beim zweiten Kind wollte ich alles anders machen, aber das klappte einfach nicht , ich hatte pro Brust jedesmal nur 15-20ml Milch und musste im Krankenhaus schon zufüttern, weil mein Sohn schon extrem an Gewicht verloren hat. Zu Hause habe ich es dann probiert mit der Hebamme mit all möglichen Tricks damit ich mehr Milch bekommen, aber war nix. Ich habe ihn sehr häufig angelegt, es wurde aber nicht mehr. Meine Frage ist, gibt es Frauen die allgemein keine gute Milchbildung haben? Eigentlich würde ich schon sehr gern stillen, aber wenn ich mir vorstelle wieder so ein Streß zu erleben , dann würde ich es am liebsten sein lassen. Das dritte kommt auch per KS. Kann mir da jemand ein Rat geben? Danke Anna
Liebe Anna, etwa 98 % aller Frauen können stillen, vorausgesetzt, sie bekommen die richtigen Informationen, werden korrekt unterstützt und wollen stillen. Auch nach einem Kaiserschnitt verläuft der Milcheinschuss nicht anders als bei einer normalen Geburt. Das Signal für den Beginn der Milchbildung wird durch das Ausstoßen der Plazenta gegeben und nicht durch die Wehen. Solange die Plazenta noch im Körper der Mutter arbeitet, schüttet sie ein Hormon aus, das die Milchbildung hemmt. Wenn die Plazenta dann ausgestoßen (oder beim Kaiserschnitt entfernt) wurde, fällt dieses Hormon weg und andere Hormone, die nun nicht mehr gehemmt werden, sorgen für das Einsetzen der Milchbildung. Selbstverständlich wird auch Kolostrum gebildet und selbstverständlich können und sollen Du sofort nach der Geburt mit dem Stillen beginnen. Es stimmt zwar, dass manchmal nach einem Kaiserschnitt der Milcheinschuss verzögert einsetzt, ABER: das liegt fast immer daran, dass die Mutter und das Kind getrennt wurden, das Kind nicht genügend Gelegenheit hatte frühzeitig und häufig an der Brust zu trinken und deshalb die Brust nicht genügend stimuliert wurde. Wenn das Babys im Anschluss an die Kaiserschnittgeburt uneingeschränkten Zugang zur Brust haben wird, dürfte alles genau so verlaufen, wie nach einer normalen Geburt. Wenn es sich um einen geplanten Kaiserschnitt handelt, sind die Voraussetzungen für das Stillen um einiges besser als bei einem Notkaiserschnitt, denn Sie sind ja nicht durch stundenlange Wehen bereits erschöpft, wenn es zur OP kommt und das Baby ist wahrscheinlich auch weniger gestresst als nach einer Notsituation. Falls Sie eine Periduralanästhesie haben werden, können Sie Ihr Baby anlegen, sobald der Bauch wieder zu ist (Sie brauchen natürlich Hilfe dabei, aber mit etwas guten Willen von Seiten des Krankenhauspersonals oder der Hilfe fes Partners ist es machbar). Nach einer Vollnarkose können Sie das Baby anlegen, sobald Sie richtig wach sind und das Baby halten können. Wichtig ist, dass Sie Baby von Anfang an häufig anlegen, damit die Milchbildung in Gang kommt und das Baby lernt gut und richtig an der Brust zu trinken. Wird nach einem Kaiserschnitt bald und oft angelegt, verläuft das Stillen in der Regel wirklich nicht anders als nach einer normalen Geburt. Lassen Sie sich zeigen, wie Sie trotz Bauchschnitt bequem stillen können, wie Sie im Liegen stillen und wie Sie sich mit dem Baby gemeinsam umdrehen können (ein Bett mit Seitengittern und vielen Kissen ist dabei sehr hilfreich). Gönnen Sie sich alle Ruhe, die Sie nach dem Kaiserschnitt bekommen können, solange niemand diese Ruhe dahingehende interpretiert, dass Sie Ruhe vor dem Kind brauchten. Nehmen Sie jede Hilfe, die Sie für den Haushalt bekommen können an, Sie erholen sich nicht nur von einer Geburt, sondern von einer großen Bauchoperation. Wenden Sie sich so schnell wie möglich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe, um eine optimale Stillbetreuung zu erhalten und bereits jetzt zu planen, was sich planen lässt. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Die Kollegin kann Ihnen als erste Anlaufstelle für die Stillfragen dienen und kann bei Bedarf auf das Netzwerk der LLL für weitergehende Fragen und Probleme zurückgreifen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Anna, ich habe 2 Kinder per Kaiserschnitt bekommen. Beide Kinder bekam ich schon etwa 30 Minuten nach der OP im Kreißsaal angelegt. Meine Hebamme sagte mir, sie lässt keine Frau die stillen will aus dem KS, ehe sie ihr Kind nicht einmal gut anlegen konnte, auch wenn das länger als die klassischen 2 Std dauert. Das hat mir den Druck genommen und ich konnte völlig entspannt ran gehen. Die ersten Tage sind immer etwas schwierig weil eben nur Kolostrum kommt um meine Mädels am 2. Tag mehr wollten. Sie bekamen dann nach dem Anlegen mit dem Löffel etwas Glucoselösung. Das hat ihnen gereicht. Ich habe vor allem in diesen ersten Tagen darauf bestanden dass ich sie auch in der Nacht ins Bett gebracht bekomme, solange ich noch nicht soooo fit war ewig ins Stillzimmer zu rennen. Wahrscheinlich ist eine entspannte Umgebung mindestens so wichtig wie häufiges Anlegen und vieeeeeel trinken. So hat es bei mir zumindest 2x super geklappt. Lass dir im KH viel helfen deine Unsicherheit zu überwinden. Du schaffst das schon und wirst dich wundern wie viel MIlch so fliessen kann.... Viel Glück und eine wundervolle Kennenlernzeit, Viviane
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