Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Weniger stillen wg Arbeitsstart

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Weniger stillen wg Arbeitsstart

Aggi37

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Sehr geehrte Frau Welter, Mein Sohn (11 Monate, mein 3. Kind) stille ich aktuell zum Einschlafen tagsüber (1-2 mal) und nachts leider sehr häufig ( entweder alle 1-2 h oder falls er mal max. 3 h am Stück geschlafen hat, will er die darauffolgenden 3 h dauertrinken oder -nuckeln). Er schläft auch mal tagsüber im Kiwa, Auto oder Trage ein, aber ehrer selten und es kann auch sein, dass es dort gar nicht klappt. Schnuller hat er mal akzeptiert aber seit 3 Monaten will er ihn partout nicht. Flasche hat er nie genommen. Nun muss ich in 3 Wochen wieder arbeiten (3 halbe Tage). In der Zeit passen die Omas meinen Sohn auf. Nun bin ich sehr hin und her gerissen: Einerseits glaube ich, dass die Omas es leichter hätten, wenn ich ihm dass Einschlafstillen wenigstens tagsüber abgewöhnen könnte, andererseits scheue ich die harte Umstellung für ihn hoffe ich dass es sich trotzdem einspielen kann. Und meine 2. Sorge ist wie ich mit dem Schlafmangel bei dem häufiger Stillen, (was durchgängig bei uns seit dem c.a 4-5 Monat so ist, also keine Phase 🙈) bei der Arbeit konzentrieren soll. Ich hatte mal gelesen, dass sie das Stillen nachts bei ihren Kindern etwas herausgezögert haben. Soll ich das auch mal probieren oder meinen sie dafür ist mein Sohn noch zu jung. Ich möchte generell nicht abstillen, möchte aber auch nicht , dass er sich bei den Omas in den Schlaf schreit oder sie ihn nicht beruhigt bekommen, weil er keinen Schnuller nimmt und er ohne Brust nicht in den Schlaf finden wird oder ich wg Schlafmangel irgendwann zusammenbreche.  Ich wäre Ihnen für Ihre Einschätzung und die Beantwortung meiner Fragen überaus dankbar. Viele Grüße 


Biggi Welter

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Liebe Aggi37,   ich würde gar nichts ändern im Moment, denn dein Sohn weiß ganz genau, dass es nur bei DIR an die Brust kann und wird mit den Omas Wege finden, wie er zur Ruhe kommen kann. Gerade jetzt ist es wichtig, dass zu Hause nicht auch noch Veränderungen kommen, dein Kind braucht Sicherheit, die Umstellung ist aufregend genug! Es ist immer gut, sich auch seine eigenen Gedanken zu machen und aufs Mutterherz zu hören... tatsächlich macht es keinen Sinn, dein Baby abzustillen, denn es tut ihm wirklich gut, in der Zeit, die ihr zusammen seid, "Normalität" tanken zu können. Du kannst natürlich versuchen, die nächtliche Situation etwas zu verändern. Hast du es mal mit dem "Kinn-Trick" probiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-) Probiere es mal aus! Und kennst du Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte“? Ich möchte dir das Buch wärmstens empfehlen. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet, haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.     Herzlichen Gruß Biggi      


Aggi37

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Liebe Fr. Welter, ganz lieben Dank für Ihre schnelle Antwort mit den tollen Tipps und Ihrer Einschätzung.  Herzliche Grüße 


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