Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Weiss nicht mehr, was sie hat...

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Frage: Weiss nicht mehr, was sie hat...

Mitglied inaktiv

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Hallo liebe Biggi, meine gut drei Wochen alte Tocher hat seit einigen Tagen folgendes "Problem": sie ist beim Stillen sehr unruhig. Anfangs trinkt sie so lange der Milchspendereflex wirkt und nach ca. 2-3 min. fängt sie empört zu schreien an, biegt sich durch. Ich lege sie dann an die zweite Brust an und dort wiederholt sich das Ganze dann wieder. Zum Stillen ziehe ich mich eigentlich immer an ein stilles Plätzchen zurück. Das Eigenartige ist auch, dass sie dieses Verhalten teilweise auch in der Nacht hat. Fazit: sie ist nicht wirklich lange an meiner Brust und bleibt deswegen natürlich hungrig. Ich habe zwar nicht gerade viel Milch, aber es hat in den ersten 2 1/2 Wochen gereicht. Die Brust ist nach dem - kurzen - Stillen nicht leer! Trotzdem lege ich sie immer wieder an. Was hat sie nur?? Die letzten beiden Abende war sie total verzweifelt (und ich auch), weshalb ich ihr dann ein kleines Fläschen (60 ml) gegeben habe (nach dem Stillen). Ich weiss, ich weiss... Ich sollte nicht! Aber Theorie und Praxis sind manchmal zweierlei... ;-( Und wenn ich gerade beim Beichten bin: sie nimmt auch einen Schnuller ab und an. Bislang war das aber kein Problem. Auch hier habe ich mir eigentlich vorgenommen, ihr keinen zu geben (weil mein Großer so süchtig danach war...). Aber was macht man, wenn sich das Kind nicht beruhigen lässt?? Einen Babybjörn habe ich auch, in dem ich sie herumtrage. Aber da will sie auch nicht immer rein. Ich bin dir für deinen Rat sehr dankbar! Mona


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Mona, so wie Du es beschreibst fürchte ich, dass der Schnuller eben doch ein Problem ist, denn das ist das typische Verhalten eines saugverwirrten Babys. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In schwerwiegenderen Fällen kann aber mehr notwendig sein, um das Kind an die Brust zurückzuführen (z.B. ein Saugtraining). Deshalb kann ich dir nur wärmstens ans Herz legen, dich so rasch wie möglich an eine Stillberaterin in deiner Nähe zu wenden, die sich anschauen kann, wie dein Kind sich an der Brust verhält und dir gezielte Tipps geben kann, was Du tun kannst, um dein Baby wieder zum ruhigen Trinken an der Brust zurückzubringen. Lass dein Baby vorsichtshalber auch noch von der Kinderärztin anschauen, um sicher zu sein, dass ihm nichts fehlt. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. Du (bzw. dein Mann) kannst dein Kind tragen. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hast Du mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. Ihr könnt ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Ich bin aus Österreich. Eine Adressenliste der Stillberaterinnen habe ich. Ich werde mich an einen von ihnen wenden. Vielen Dank für deine Hilfe!!


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