Mitglied inaktiv
Hallo! Da mir ein Weisheitszahn in letzter Zeit vermehrt Probleme bereitet, war ich vor kurzem beim Kieferchirurgen, der mir geraten hat, alle 4 unter Vollnarkose entfernen zu lassen. Der Termin ist Anfang Januar. Mein Sohn wird am 1.1. 6 Monate alt, ich stille bis auf ein paar Löffelchen Beikost voll. Leider konnte der Arzt mir nicht sagen, wie das mit der Narkose und den Schmerzmitteln danach aussieht, das sollte ich unmittelbar vor der OP den Anästhesisten fragen. Aber dann ist es ja schon fast zu spät! Und was ist, wenn ich evtl. Antibiotika benötige? Lässt sich das alles mit dem Stillen vereinbaren? Sollte ich vielleicht anfangen, abzupumpen, für den Fall des Falles? Es wäre schlimm für mich, wegen so einer Sache so früh abstillen zu müssen. Aber den Termin großzügig nach hinten zu verschieben geht auch nicht, weil wir recht bald schon das nächste Baby wollen... Vielen Dank für deine Antwort und mit lieben Grüßen, Nonnomama
Liebe Nonnomama, du kannst ganz normal weiterstillen. Eine Zahnarztbehandlung und auch das Ausbohren einer Amalgamfüllung oder auch die Behandlung oder Entfernung eines Weisheitszahnes erfordert KEINE Stillpause und auch kein Abpumpen und Verwerfen von Milch. Ich zitiere dir aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes, Ausgabe 1998: Erfahrungen. Quecksilber wird sowohl oral aufgenommen (vorwiegend organisches Methylquecksilber, z.B. aus belasteten Meerestieren) als auch per Inhalation (elementares Quecksilber, z.B. auch aus Zahnplomben). Der Quecksilbergehalt in der Muttermilch erreicht unter normalen Ernährungsbedingungen keine toxischen Werte. ... Elementares Quecksilber in Zahnamalgam wird per Inhalationen aus (insbesondere frischen) Plomben aufgenommen, führt aber nicht zur Vergiftung des Säuglings, wie oft fälschlich behauptet wird. Daher ist auch keine Entgiftungsbehandlung indiziert. Sie ist sogar kontraindiziert, da eine Mobilisierung des Schwermetalls zu einer stärkeren Belastung der Muttermilch führen könnte ... Empfehlung. Die durch Amalgam hervorgerufene Belastung führt nach heutiger Erkenntnis nicht zu "Ausreißern" im Spektrum der Schwermetallprofile, die Konsequenzen wie das Abstillen erfordern. Da andererseits Schwermetalle nicht unnötigerweise zugeführt werden sollen, sind entsprechende Zahnbehandlungen nur bei Beschwerden durchzuführen und kosmetische Eingriffe auf die Zeit nach dem Stillen zu verschieben. Wo immer möglich sollte auf quecksilberhaltiges Amalgam verzichtet werden. Dies darf aber nicht zu einem Konflikt hochgespielt werden, der zu Lasten der Mutter Kind Beziehung geht." Es wird also nur vom Legen/Entfernen von Amalgamfüllungen in dieser Zeit abgeraten, wenn diese Behandlung nicht unbedingt erforderlich ist. Bereits vorhandene Amalgamfüllungen sollten in der Stillzeit ruhen, ist deren Entfernung dringend notwendig, sollte der Zahnarzt dies in jedem Fall unter Anlegen eines Spanngummis (Cofferdam) durchführen. Keine Sorge, eine Vollnarkose ist auch kein so großes Problem, wie es dir jetzt vielleicht vorkommt (auch nach einem Kaiserschnitt kann eine Frau bei entsprechender Narkose unverzüglich zu stillen beginnen). Du musst dem Arzt sagen, dass Du stillst, dann kann er Narkosemittel und eventuell notwendige Medikamente so wählen, dass keine Stillpause notwendig wird. Ich zitiere jetzt dir aus dem Buch "Arzneiverordnung in der Schwangerschaft und Stillzeit von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes, 1998: "Andere in der Anästhesie verwendete Mittel Empfehlung. Die heute üblichen Narkosemittel scheinen kein Risiko für den gestillten Säugling zu bergen. Sicherheit vor hohen Konzentrationen ergibt sich schon daraus, dass die Mutter eine gewisse Erholungszeit benötigt, um wieder anlegen zu können. Es gibt keinen Anhalt dafür, dass sie darüber hinaus eine Stillpause einhalten muss." Auch Schmerzmittel und Antibiotika können so gewählt werden, dass keine Stillpause erforderlich ist. Ich hoffe, diese Informationen helfen dir weiter und wünsche dir einen komplikationslosen Eingriff und eine schnelle Erholung. LLLiebe Grüße Biggi
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