Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

weggehen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: weggehen

sternßßß

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Hallo ich stille meine 19 monate alte Tochter zu den Schlafenszeiten und zum Weiterschlafen. Sie ist ein begeisterter Brusttrinker. Meine Frage ist nun: Sie ist sehr auf mich und meinen Mann fixiert, sie geht manhmal für eine Stunde zur Oma oder auch mal zur Nachbarin, aber wie gesagt nur selten. Sobald ich weggehe weint sie.Oder wenn jemand sie auf den Arm nehmen will, oder wenn jemand sie anschaut, vergräbt sie ihr Gesicht bei mir. Sind diese aufgezählten Verhaltensweisen normal in dem Alter? Liegt es am Stillen das sie sowenig auf andere zugeht? Binde ich sie zu sehr an mich? (Geht zuviel Bindung überhaupt?) Sie ist motorisch super, sagt nein wenn ich ihr nicht helfen soll. Sozial ommt es mir vor als wenn sie nicht von mir weichen will. Verlange ich zuviel? Im Septembe wollen mein Mann und ixh abends auf ein Konzert. Wie soll das Gehen? HAben sie Tipps für mich wie ich sie schon darauf vorbereiten kann? Ist evtl. bisserl verwirrend geschrieben, ich hoffe sie können helfen. DAnke


Biggi Welter

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Liebe sternßßß, das Verhalten deines Kindes wird sicher von manchen Menschen als extrem anhänglich oder mutterfixiert bezeichnet, doch es ist ein vollkommen normales Verhalten für ein Baby. Es ist sogar wichtig, dass ein Kind zunächst eine feste und verlässliche Bindung zu einer Person aufbaut (und diese Person ist bei einem gestillten Kind naturgemäß fast immer die Mutter). Aufbauend auf dieser Erfahrung kann das Kind dann später seinen Horizont erweitern und Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen. Doch das „Fundament" der engen Beziehung zur ersten Bezugsperson sollte fest sein und so zum Fundament der Beziehungsfähigkeit und Bindungsfähigkeit überhaupt zu werden. Wie schnell oder langsam das Kind dann seine Fühler ausstreckt und Kontakt zu anderen aufnimmt und dort Bindungen knüpft ist ebenso wie das Laufenlernen oder Sprechen von Kind zu Kind verschieden. Jedes Kind hat da seinen eigenen Zeitplan. Du würdest niemals an einer Blume ziehen, damit sie schneller wächst, denn Du weißt, dass sie dadurch verkümmern oder sogar sterben würde. Genau so wenig können wir an unseren Kinder „ziehen", um ihre Entwicklung zu beschleunigen. Keine Angst, dein Sohn wird weder ein Muttersöhnchen noch ein ewig unselbstständiger Mensch, sondern Du legst jetzt den Grundstock für einen in sich ruhenden, selbstbewussten und selbstständigen Menschen. Wie sehr ein Kind fremdelt und auch wie lange bzw. ob es überhaupt vorsichtig im Umgang mit neuen Personen und Situationen ist, ist nicht zuletzt auch eine Temperamentsfrage und an der Veranlagung des Kindes lässt sich nicht viel ändern. Hier hilft wohl nur Geduld und kein Drängen oder gar Zwang nach dem Motto „aber das Kind muss doch mal…“ Fragen doch auch einmal im Entwicklungsforum nach, wie Du ein eher vorsichtiges und zurückhaltendes Kind unterstützen kannst. Vielleicht kann die Betreuungsperson dein Kind während Eurer Abwesenheit einfach nicht ins Bett bringen, sondern sie einfach im Wohnzimmer auf der Couch einschlafen lassen, so dass sie gar nicht so sehr ans Bettgehen denkt. Sie könnte die Kleine auch spielen lassen, bis sie irgendwann einschläft oder sie lässt sie spielen, bis ihr kommt. Wichtig ist, dass kein Zwang entsteht und deine Tochter die Person weiterhin mag und keine schlechten Erinnerungen hat, wenn ihr nicht da seid. Auf alle Fälle solltest Du ein Handy mitnehmen, damit Du erreichbar bist, zu deiner und auch zur Beruhigung der Betreuungsperson. Ich wünsche euch ein tolles Konzert und dass alles klappt! LLLiebe Grüße Biggi


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