Mitglied inaktiv
hallo liebe biggi, ich habe vor zwei jahren meinen sohn nur 6 wochen stillen können und hab danach noch 3 wochen abgepumpt, weil es einfach nicht geklappt hat mit dem stillen. worüber ich sehr traurig war, da meine brustwarzen sehr empfindlich sind und immer wieder entzündeten...ich habe manchmal die ganze nacht geheult vor schmerzen, weil es so weh tat. ich habe laut meiner hebamme immer alles richtig gemacht und sie wusste auch nicht was ich hätte sonst noch machen können... ich habe meine brustwarzen immer mal wieder 2 tage "aufatmen lassen", bis sie wieder verheilt waren und wieder angelegt...doch kaum war ein tag rum, fing wieder alles von vorne an. deswegen habe ich es dann ganz sein gelassen... ich möchte aber unbedingt stillen. wie kann ich meine brustwarzen darauf vorbereiten? und woran könnte es gelegen haben, das es nicht ging? ich bin zwar erst in der 17. SSW, aber je früher desto lieber ist es mir ;-) liebe grüße jessi
Liebe Jessi, die früher empfohlenen Prozeduren zum Vorbereiten der Brust auf die Stillzeit sind in der Zwischenzeit weitgehend als überholt erkannt worden. Viele Frauen machen gar nichts zur Vorbereitung, andere möchten ihre Brust in den letzten Wochen der Schwangerschaft massieren. Als Grundregel gilt: Sei liebevoll zu deiner Brust. Tu nichts, was dir unangenehm ist. Während der Schwangerschaft bewirken Hormone, dass die Brust sich auf die Stillzeit einstellt. Die Haut wird geschmeidiger und elastischer, um sich der Brustentwicklung anzupassen, während Brustwarzen und Brustwarzenhof sich vergrößern und die schützende Pigmentierung zunimmt. Die Montgomerydrüsen, kleine Erhebungen am Brustwarzenhof, sondern eine pflegende und schützende Substanz ab, die die Brustwarzen und den Brustwarzenhof vor Austrocknung und Abschuppung schützt. Daher ist sind Abhärtungsmaßnahmen wie Rubbeln mit Frotteetüchern und dergleichen nicht sinnvoll, denn dabei würde diese Schutzschicht entfernt. Um die Haut geschmeidig zu halten, solltest Du Seife im Bereich der Brustwarzen und des Brustwarzenhofes vermeiden, das auch sie den natürlichen, hauteigenen, pflegenden Schutz entfernt und die Haut reizt. Entscheidend ist, dass Du dich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informierst. Die beste Vorbereitung auf das Stillen besteht darin, dass Du dich so umfassend wie möglich darüber informierst. Ganz wichtig ist auch, dass Du weißt, wie korrekt angelegt ist. Wunde Brustwarzen entstehen fast immer durch falsche Anlegetechniken. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. "Das Stillbuch" von Hannah Lothrop, "Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, "Stillen einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste bekommdt Du im Buchhandel, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL Stillberaterin) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe triffst Du nicht nur andere stillende Mütter, sondern Du lernst auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegen LLL Stillberaterin heraus. Ganz kurz kann man die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen oft stillen uneingeschränkt stillen keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Das Baby sollte so bald wie möglich nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden und dann jederzeit und ohne zeitliche Einschränkung an die Brust dürfen, wenn es das will. Bei eher schläfrigen Kindern oder Babys mit verstärkter Neugeborenengelbsucht muss die Mutter unter Umständen den Takt angeben und dafür sorgen, dass das Kind mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an der Brust trinkt. Tee, Glukoselösung oder Wasser sind überflüssig und vor allem bei einer eventuell verstärkten Neugeborenengelbsucht sogar kontraproduktiv. Das Bilirubin (der gelbe Farbstoff, der für die Gelbfärbung der Haut bei der Neugeborenengelbsucht verantwortlich ist) wird nur zu zwei Prozent über den Urin ausgeschieden, der Rest wird durch den Darm ausgeschieden. Daher ist es unsinnig, die Gelbsucht "ausschwemmen" zu wollen. Wichtig ist, dass der Darm mit Nahrung versorgt wird und die Verdauung angeregt wird, das Mekonium möglichst rasch ausgeschieden wird. Das Kolostrum, die wichtige erste Milch wirkt abführend und begünstigt damit die Ausscheidung des Bilirubins. Der Organismus eines Neugeborenen ist auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen hat etwa die Größe eines Teebeutels. Kleine Mengen an Muttermilch sind also absolut richtig und in Ordnung. Wichtig ist, dass dein Baby ab dem zweiten, dritten Tag mindestens drei bis vier Darmentleerungen hat und ausreichend Urin ausscheidet. Eine Gewichtsabnahme von etwa sieben Prozent des Geburtsgewichtes innerhalb der ersten Tage ist normal, bis zehn Prozent sind bei einem ansonsten gesunden Kind tolerierbar. Spätestens mit drei Wochen sollte das Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Milchbildungstee ist nicht notwendig und es hat keinen Sinn ihn bereits während der Schwangerschaft zu trinken. Wenn überhaupt Milchbildungstee getrunken wird, dann bitte auch nicht mehr als höchstens zwei bis drei Tassen täglich, da mehr zu Bauchproblemen beim Kind führen kann. Ich wünsche dir eine angenehme Schwangerschaft und eine gute Geburt und selbstverständlich eine schöne Stillzeit. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
hallo biggi, hmm also die bücher gelesen hatte ich schon in der 1. ss, und wie gesagt hatten die hebammen von der klinik sowie meine eigene immer zugeschaut ob ich richtig anlege und haben keine falschen anlagetechniken "entdecken" können. allerdings werde ich auf jeden fall diesmal eine richtige stillberaterin zur seite ziehen und evtl. in stillcafes gehen. wäre lieb wenn du mir da jemanden raus suchen könntest. kann ich mit der beraterin jetz schon kontakt aufnehmen? um mir ihr darüber zu sprechen? meine PLZ 34121 Kassel vielen lieben dank gruß jessi
Liebe Jessi, wende dich doch an Frau KÄNDLER Regine, Tel.: 0561 403703, sie wird dir sicherlich gute Tipps geben können. Es ist sogar gut, wenn Du noch während der Schwangerschaft Kontakt zu ihr aufnimmst und evtl. eine Stillgruppe besuchst, denn so bist Du gut vorbereitet und kennst dann deine Ansprechpartnerin schon, wenn es Probleme geben sollte. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
o.T.
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