Mona010
Hallo! Ich bin nervlich schon ziemlich am Ende. Mein Sohn (3,5 Monate alt, geb. 07.05.) macht seit dem Milcheinschuss Probleme beim Trinken. Alle bisherigen Versuche mir Hilfe zu suchen sind gescheitert, da ich immer nur gesagt bekomme, er sieht doch so gut aus, nimmt gut zu, was ich eigentlich will... Die Probleme sind nicht durchgehend da, aber ca. bei jeder 3. - 4. Stillmahlzeit. Ich habe das Gefühl meinen Sohn nicht richtig zu verstehen. Ausgangssituation: Mein Sohn wurde nach der Geburt durch einen Kaiserschnitt ca. eine Stunde später das 1. Mal angelegt. Ich wollte ihn selber anlegen, was mir allerdings nicht gelang. Also hat eine Schwester geholfen ihm die Brust in den Mund zu drücken... Er hat dann auch "brav" angefangen zu trinken. In den nächsten 36 Stunden hat er sehr intensiv und lange getrunken. Ca. alle 1-2 Stunden je ca. eine halbe Stunde lang. Das hatte bei meinen Stillerprobten Brüsten zur Folge, das diese total wund wurden. Meine Tochter (bald 3 Jahre alt) habe ich bis zur erneuten Schwangerschaft noch 1x am Tag gestillt). Ich habe meinem Sohn dann 2x mit dem Finger und einer kleinen Spritze so eine Nährlösung gegeben. Irgendwie speziell für Babys und ohne Kuhmilcheiweiß. Am Abend des 2. Tages war meine Vormilch dann schon ziemlich weiß und reichlich vorhanden. Da er soviel saugen wollte, habe ich ihm zu diesem Zeitpunkt schon einen Schnuller angeboten, weil meine Brustwarzen das ständige saugen nicht mehr ausgehalten haben. Am 3. Tag kam dann der Milcheinschuss, der mir bis zum 6. Tag erhebliche Probleme gemacht hat. Erst nach Globoli und Salbeitee hat sich die Lage etwas entspannt. Mein Sohn war mit den Milchmengen ziemlich überfordert und hat es nicht mehr geschafft die Brust richtig zu halten. Er hat ständig das Vakuum verloren. Ich bin dann zuhause dazu über gegangen ihn nur noch in Rückenlage zu stillen. Er lag dann auf meinem Bauch und ich habe ihm den Kopf etwas gehalten. So hat er ziemlich gut getrunken für längere Zeit. Alle anderen Stillpositionen waren furchtbar. Er hat ständig die Brust ausgelassen, Schnalzgeräusche gemacht und wahnsinnig viel Luft geschluckt - noch mehr als in Rückenlage. Das Stillen war sehr unbefriedigend in einer anderen Position. Und dann hat er sich leider bei meiner Tochter angesteckt und mit 2 Monaten einen Schnupfen bekommen. Der Schnupfen hat irgendwie eher im Hals gesteckt. Zumindest war nichts von außen sichtbar verstopft in der Nase. Trotzdem hat er anders geatmet und konnte plötzlich nicht mehr in unserer super Position trinken. Weil nichts half, habe ich ihn dann in der Wiegehaltung gestillt. Häufig habe ich ihm dafür dann auch noch die Brust gehalten. Nun mag er nur noch in dieser Position trinken und in den meisten Fällen gelingt dies jetzt auch ziemlich gut und ist harmonisch. Probleme machen mir die Fälle wo es nicht geht. Normalerweise hat er ca. nach 2-3 Stunden signalisiert das er Hunger hat. Sein Unterkiefer bebt dann richtig, er dreht suchend seinen Kopf, wenn man an seinen Wange kommt und er hat ein spezielles Weinen, was ich mit Hunger in verbindung bringe. In Verbindung mit der neuen Stillposition kam es dann immer wieder zu Stillstreiks, wenn ich das so nennen darf. Er hat 1-3 Stunden lang, nachdem er Hunger signalisiert hatte, die Brust nicht genommen. Ich habe dann mal testweise für 2 Tage den Schnuller komplett weggelassen und danach war es schon besser. Nur ohne Schnuller kann er nicht schlafen und es war super anstrengend ständig ein völlig übermüdetes Kind zu haben. Vor allem, weil da ja auch noch die große Schwester ist. Ich schaff das einfach nicht ohne Schnuller :/ - Das schaff ich nervlich nicht. Einmal hat er vor kurzem sogar 2 Mahlzeiten ausgelassen. Immer wenn ich ihn stillen wollte hat er nur geschrien, mich wegedrückt und den Kopf weggezogen. Nach 7 Stunden ohne Essen am Tag und weil er auch insgesamt sehr schläfrig war, bin ich dann mit ihm ins Krankenhaus. Dort wurde anhand des Blutbildes vermutet, dass er immer noch mit einer Virusinfektion kämpft. Sonst war alles in Ordnung. 2 Tage später war ich beim Kinderarzt und die hat überhaupt nichts gefunden, wieso er nicht trinken mögen könnte. In der letzten Zeit häufen sich wieder sie Situationen wo er nichts trinken will. Ich habe mich schon gefragt, ob er einfach keinen Hunger hat und ich ihn einfach falsch verstehe. Müde kann er eigentlich nicht sein, da er meist vor dem Stillversuchen eh schläft. Er schläft am Tag ca. 6 Stunden. Am Vormittag 2x 1 Stunde, nach dem Mittagessen ca. 3 Stunden und dann noch mal 1 am Nachmittag/Abend. Um 19:30 Uhr geht er ca. "ins Bett" und bleibt dann bis ungefähr 7 Uhr in der Früh im "Nachtmodus". Nachts trinkt er auch, schläft dann aber gleich weiter. Normalerweise trinkt er 2x. Nun wacht er häufig um 3 Uhr auf, wo er seit langer Zeit immer essen wollte. Will keinen Schnuller mehr und wenn ich ihn dann die Brust geben will schreit er rum. Nach ungefähr 30-60 Minuten rumgetrage, auf dem Rücken klopfen etc. trinkt er dann plötzlich doch, ohne dass er aufgestoßen hätte oder sonst irgend etwas ersichtliches sich verändert hat. Manchmal schläft er um 3 auch ohne Trinken weiter, wenn ich ihn auf mich drauf lege. Leider habe ich inzwischen schon ziemlich Rückenschmerzen vom vielen Rumtragen und auf mir schlafen lassen etc. und würde das gerne wieder anders haben. Meine Frage: Was kann ich tun wenn er so schreit? Mach ich etwas falsch? Wäre es sinnvoll ihm einen festen Rhythmus beim Trinken vorzugeben (alle 4 Stunden)? Ich bin verzweifelt. Manchmal denke ich wirklich darüber nach wie viel einfacher es wäre, wenn er die Flasche und nicht meine Brust anschreien würde. Das geht einfach sehr nah... Ich hoffe Hilfe zu bekommen. Liebe Grüße Mona
Liebe Mona, das klingt nach einer Saugverwirrung. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Auch die wunden Brustwarzen sprechen für eine falsche Anlegetechnik und auch, wenn Du es nicht gut findest, rate ich dir dazu, auf den Schnuller und alle künstlichen Sauger zu verzichten. Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Schnuller sind auch nicht "kiefergerecht", wie es immer wieder behauptet wird. Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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