Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Was hat mein Sohn - Stillprobleme

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Was hat mein Sohn - Stillprobleme

Mitglied inaktiv

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Hallöli!! Mein Sohn wird 18 Wochen alt. Anfangs hat das Stillen prima geklappt und ich konnte überall stillen egal wo wir waren, wieviele Leute um mich waren und ob ich eine Unterhaltung führte. Das ist jetzt seit ein paar Wochen anders. Ich mag schon nirgends mehr hinfahren, weil ich nie weiß, wie groß der "Aufstand" wird. Hat er hunger trinkt er erstmal schön. Mittlerweile sorg ich für absolute isolation, weil es manchmal vorkam, daß er sofort wegging wenn er nur ein mux hörte bzw. ich nur tief Luft holte und dann nicht wieder ran ging bzw. erst mal mordio schrie. Genauso ist es mit der 2 Seite. Wenn überhaupt, dann nur mit gebrüll. Machmal kann ich ihn mit den Schnuller ausdrixen. Wenn er dann doch ran geht drinkt er schön. Von meiner Hebamme habe ich mich in Stich gelassen gefühlt. Was hat er nur? Nachts dringt er ohne Probleme. Es frustet sehr, will aber nicht aufgeben. Schlimm wird es, wenn Schmerzen dazukommen, weil er wieder nur eine Seite gedrunken hat (vor allem Abends wenn die Schlaffphase dann länger ist).Was hat er nur, was kann ich tun. Sind es die Zähne (über so einen langen Zeitraum?!?). Liegt es an mir ?(bleibe ruhig versuche es zu akzeptieren). Hilfe, ich will nicht resegnieren!


Biggi Welter

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Liebe Irmi, mit 18 Wochen wird die Welt entdeckt! Ihr Sohn beginnt sich mehr für seine Umwelt zu interessieren und ist deshalb beim Stillen leicht ablenkbar. Mit rund vier Monaten können die Katze die vorbeiläuft, eine Bewegung am Fenster, ein Geräusch aus dem Radio und viele andere Dinge so viel wichtiger sein als das Trinken an der Brust. Hier hilft es sich zum Stillen ganz bewusst in eine ruhige, eventuell abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen Es gibt noch andere Ursachen für ein solches Verhalten: Saugverwirrung und übermäßig starker Milchspendereflex. Falls Ihr Kind einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, sollten Sie diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallöli!! Danke erstmal für die Antwort. Werde Tipps ausprobieren. Außerdem möchte ich gerne das Angbot annehmen, daß Sie mir die nächstgelegen LLL Stillberaterin mitteilen mit der ich dann Kontakt aufnehmen kann. Mein Wohnwort ist Rieden (Oberpfalz) PLZ 92286.MFG Irmi


Biggi Welter

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? Liebe Irmi, leider sprechen die beiden nächstgelegenen LLL-Stillberaterinnen nur englisch. Fragen Sie deshalb bitte bei Frau Dagmar Criegee Tel.: 09131-532444 nach, wer die nächstgelegene deutschsprachige LLL-Stillberaterin für Sie ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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